Gitternetz ist doch nicht Atlantis
Auf Bildern von Google Earth im Atlantik sind seltsame schachbrettartige Muster zu erkennen. Ein Luftfahrtingenieur entdeckte sie und löste Spekulationen aus, dass Atlantis gefunden worden sei. Doch Google hat eine ganz andere Erklärung.
Augsburg (AZ). Nach einem Bericht der britischen Boulevardzeitung The Sun soll auf Fotos von Google Earth Atlantis zu sehen sein. Etwa 1000 Kilometer vor der afrikanischen Westküste entfernt, mitten im Atlantik, sind tatsächlich seltsame schachbrettartige Muster zu erkennen.
Die Zeitung The Sun nennt Dr. Charles Orser als angeblichen Atlantis-Experten. "Dieser Ort ist einer der bekanntesten für den bislang vermuteten Standort von Atlantis", so Orser. Das betreffende Areal ist etwa 20.000 Quadratkilometer groß.
Einige Indizien sprechen für diesen Standort: Es ist genau die Stelle, an der der griechische Philosoph Platon die untergegangene Insel verortete. Nämlich hinter den Säulen des Heraklit, wie damals die Meerenge von Gibraltar genannt wurde.
Auch die Größe und das schachbrettartige Muster könnten den Verdacht nähren. Laut Überlieferungen war Atlantis eine überlegene Zivilisation der Antike oder zeitlich noch weit vorher. Nach einer fatalen Überschwemmung oder einem Vulkanausbruch soll die Hochkultur untergegangen sein.
Gegen den Standort spricht die Tiefe des schachbrettartigen Musters. Etwa 5,6 Kilometer unterhalb des Meeresspiegels sollen die Überreste liegen. So tief kann keine Insel absinken. Zudem gibt es auf den Bildern keinen Hinweis auf einen Vulkanausbruch oder ähnliches.
Zweifel wurden von Google bestätigt
Im Internet mehrten sich schon kurz nach der Veröffentlichung weitere Zweifel: Viele User vermuten, dass die Spuren von Schiffen stammen, die den Meeresgrund untersucht haben.
Die Online-Ausgabe der Daily Mail vermutete hingegen einen Softwarefehler in Google Earth. Schließlich bestätigte Google gegenüber der Daily Mail, dass die regelmäßigen Muster aufgrund des Verfahrens entstanden sind, mit dem die Aufnahmen erstellt werden. Dabei fahren Schiffe in geraden Linien über das betreffende Gebiet und erfassen den Untergrund mit ihrem Sonar. Dieses Muster findet sich dann auf den Aufnahmen wieder.
Die Suche nach Atlantis kann also nicht für beendet erklärt werden.
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