Grippe macht ganz Bayern zu schaffen - Helfen die Faschingsferien?
Die aktuelle Grippewelle macht immer mehr Menschen zu schaffen. Tausende leiden in Bayern an einer Infektion, die Zahl steigt weiter an. Die Dunkelziffer ist hoch.
Bayern ist zweigeteilt, was die Grippewelle angeht. Das zeigt die Übersichtskarte des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin. Die Infektionen mit Influenza betreffen vor allem Ostbayern, das südliche Ostbayern und die Region Hof. Das RKI geht davon aus, dass die Region aufgrund des Infektions-Gürtels betroffen ist, der sich von Brandenburg über Sachsen und das östliche Thüringen zieht. In Franken und Schwaben hält sich die Grippe scheinbar zurück.
Dr. Robert Brey leitet das Gesundheitsamt im ostbayerischen Landkreis Amberg-Sulzbach. Seine Erkenntnisse decken sich mit denen des RKI. Er ist überzeugt, dass es zudem eine hohe Dunkelziffer gibt, da viele Menschen mit Grippe-Symptomen nicht zum Arzt gehen. Brey berichtet auch von 40 Patienten, die aufgrund der Grippewelle stationär behandelt werden müssen. Zwei Menschen seien an der Folge der Influenza sogar schon gestorben.
Die Grippewelle erfasst Großraum Nürnberg
Dr. Brey hofft darauf, dass sich die Lage in den Faschingsferien beruhigt. Im Moment ist eine Entspannung aber nicht in Sicht. Die Grippewelle hat inzwischen auch den Großraum Nürnberg erfasst, wo alle vier Krankenhäuser von einer Überlastung durch Influenza-Grippefälle berichten. Ein aktuell grassierender Norovirus verstärke die Notsituation zudem. Die Ärzte arbeiten derzeit auch nachts, um Tests durchzuführen und auszuwerten. Von der Grippewelle seien aktuell besonders ältere Menschen betroffen.
Die Influenza-Grippewelle ist dieses Jahr besonders tückisch. Denn das Virus ist eine Grippe-Variante, die auch vor geimpften Patienten nicht halt macht. Das Hauptvirus H3N2, das sich im Impf-Cocktail befand, soll sich in den vergangenen Monaten genetisch verändert haben - "Gendrift" lautet der Fachbegriff. Dr. Brey bezeichnete es als "Pech", dass sich ausgerechnet das Influenza-Virus, das schon in Vorjahren schwere Krankheitsverläufe bei Grippe zur Folge hatte, nun durch die Impfung nicht mehr aufzuhalten sei. dpa/lby/sh
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