Haare und tote Fliege: Schockierende Details im Hygieneskandal
Ein Hygieneskandal erschüttert das Uniklinikum in Mannheim. Mediziner schildern besorgniserregende Details aus dem OP-Bereich. Die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet.
Wegen des Hygieneskandals am Mannheimer Uniklinikum haben mehrere Staatsanwälte Krankenhausräume durchsucht. "Wenn wir Gerätschaften finden, die nicht den hygienischen Anforderungen entsprechen, werden wir die mitnehmen", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Auch Unterlagen sollten sichergestellt werden. Es seien zudem Polizisten und Bedienstete des Regierungspräsidiums Karlsruhe vor Ort.
Seit bei einer Überprüfung Hygienemängel festgestellt wurden, ist das Klinikum in der Defensive. Das OP-Programm wurde drastisch zurückgefahren. Laut einem Klinikumssprecher gibt es derzeit gut 20 Operationen am Tag - statt der sonst üblichen 60.
Ärzte schildern schockierende Details im Hygieneskandal an der Uniklinik Mannheim
Laut einem Bericht von Spiegel Online hatten Ärzte und OP-Personal immer wieder Mängel am Operationsgerät moniert, passiert sei aber nichts. Instrumente und Geräte hätten gefehlt oder seien nicht vollständig funktionstüchtig gewesen; in zwei Fällen seien laut dem Bericht sogar Staphylokokken nachgewiesen worden.
Ein OP-Mediziner berichtet zudem von verschmutzten Geräten: "Es gab Haare und Knochensplitter, wo sie nicht sein sollten." Ein Betrag in einem internen Dokumentationssystem von Anfang 2014 soll sogar von einem Insekt im Operationsbesteck handeln: "Beim Öffnen eines OP-Siebes befand sich im sterilen OP-Sieb eine tote Fliege." drs, dpa
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