Haben Männer und Frauen unterschiedliche Gehirne?
Forscher haben Männern und Frauen wortwörtlich in den Kopf geschaut und dabei eine uralte Frage endliche klären können. Ticken die Geschlechter wegen ihres Gehirns unterschiedlich?
Was ist nicht schon alles geschrieben worden über den Unterschied zwischen Männern und Frauen. Die einen könnten besser einparken, heißt es, die anderen seien von der Venus statt vom Mars. Da wird gestritten, wer durchschnittlich länger im Bad braucht und wer mehr emotionale Intelligenz besitzt. Schon die Frage, ob man einem Kind zum ersten Geburtstag eine Spielzeug-Eisenbahn schenkt oder doch lieber eine Puppe, kann Krisen auslösen.
Das menschliche Gehirn: Mosaik aus weiblichen und männlichen Anteilen
Und jetzt, plötzlich, kommt eine Nachricht daher, die das alles infrage stellt: Zwischen Frauen und Männern gibt es offenbar gar keine so großen Unterschiede – zumindest, was die Beschaffenheit ihrer Gehirne betrifft. Das haben Forscher der Universität von Tel Aviv herausgefunden. Ihre neuen Erkenntnisse beschreiben sie in den Proceedings der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften. Die meisten Menschen, erklären sie, besäßen in ihrer Hirnstruktur ein Mosaik aus weiblichen und männlichen Anteilen.
Bisher war man davon ausgegangen, dass Frauen in weiten Teilen des Gehirns besonders viele Kontakte zwischen den beiden Hirnhälften aufweisen, während die Männer mehr Verknüpfungen innerhalb der Gehirnhälften hätten. Diese Annahme sei aber nicht ausreichend belegt, heißt es jetzt. Was das für Auswirkungen auf das Parkverhalten, die Dauer der individuellen Körperhygiene und die Auswahl von Spielsachen hat, bleibt allerdings weiter unklar.
Die Diskussion ist geschlossen.