In der Nacht blitzen superschnelle Sternschnuppen am Himmel
Orioniden sind Sternströme, die jedes Jahr in die Erdatmosphäre eindringen. Doch diesmal könnten die Bedingungen besonders gut sein, um Sternschnuppen zu sehen.
Wenn es der Himmel gut mit uns meint, könnten die kommenden Nächte ganz besondere werden. Denn die Chancen stehen gut, dass hoch über der Erde, in 80 bis 100 Kilometer Entfernung, ungewöhnlich viele Sternschnuppen niederregnen. Ein gutes Auge sollten Himmelbeobachter auf jeden Fall haben. Die Sternschnuppen sind nämlich schnell unterwegs. Mit 60 Kilometern pro Sekunde und mehr könnten sie über den Himmel jagen.
Orioniden könnten bis zum 25. Oktober zu sehen sein
Doch warum sind gerade jetzt so viele und schnelle Sternschnuppen zu sehen? Benjamin Mirwald von der Bayerischen Volkssternwarte in München hat darauf eine klare Antwort: Die Orioniden sind wieder da.
Die Orioniden sind Sternströme, die jedes Jahr um den 20. Oktober blitzschnell über den Himmel jagen. Sie erhielten ihren Namen von Orion, einem Sternbild, das vor allem in den Herbst- und Wintermonaten am mitteleuropäischen Nachthimmel leuchtet. Und auf dieses Sterngebilde kommt es diese Nacht an. Erst wenn Orion ab Mitternacht am Horizont zu erkennen sei, lohne es sich, in den Himmel zu blicken, sagt Mirwald. Der Experte stellt um die zehn Sternschnuppen pro Stunde in Aussicht. Das sei aber erst der Anfang.
"In der Nacht zum Sonntag kann man im besten Fall sogar 20 bis 25 Sternschnuppen sehen." Das wären bis zu fünfmal so viele Sternschnuppen wie in gewöhnlichen Nächten. Selbst am 24. und 25. Oktober dürften noch vermehrt Sternschnuppen zu beobachten sein. Dann ist das Spektakel wieder vorbei. Doch Unsicherheiten bleiben: Was macht der Mond und spielt das Wetter mit? Denn je dunkler und klarer der Himmel, desto besser sind die Sternschnuppen zu sehen.
Zumindest der Mond dürfte diesmal kein großes Problem darstellen. Erst am gestrigen Donnerstagabend war Neumond. Heißt: Heute und auch in den Tagen danach bleibt der Himmel fast mondfrei. Komplizierter wird es beim Wetter. Der Deutsche Wetterdienst kündigt für Freitag- und Samstagnacht Wolken an. Ist der Himmel bedeckt, entfällt auch die Sternschnuppen-Show. Doch wenn nicht, hat Mirwald einen wertvollen Tipp: "Sternschnuppen sieht man am besten mit bloßem Auge und nicht mit Fernrohr oder Fernglas."
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