In diesen Landkreisen ist das Erkrankungs-Risiko besonders groß
Das Risiko, durch Zecken mit der gefährlichen Virus-Erkrankung FSME infiziert zu werden, ist in Bayern wieder einmal sehr groß. Welche Landkreise in unserer Region betroffen sind.
FSME ist eine virusbedingte Hirnhautentzündung und kann durch einen Zeckenbiss übertragen werden. 2013 wurden in Deutschland insgesamt 420 Fälle bekannt. Das ist mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr, als nur 195 Fälle gemeldet wurden, berichtet das Robert-Koch-Institut.
Vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und im südöstlichen Thüringen besteht demnach die Gefahr, bei einem Zeckenbiss FSME-Viren übertragen zu bekommen. Warum bestimmte Regionen in Sachen FSME gefährlicher sind als andere, ist noch weitgehend ungeklärt.
Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht einmal im Jahr eine aktuelle Karte mit den FSME-Risikogebieten. Demnach sind auch in unserer Region wieder viele Landkreise FSME-Risikogebiet. Als gefährlich ausgewiesen wurden für 2014
- Stadt und Landkreis Ulm
- Memmingen und Kempten
- Landkreis Oberallgäu
- Landkreis Unterallgäu
- Landkreis Donau-Ries
- Landkreis Aichach-Friedberg
- Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
Zur Einstufung wird vor allem die Zahl der in den einzelnen Gebieten übertragenen Infektionen berücksichtigt.
FSME: Das sind die Symptome
FSME-Viren können beim Menschen grippeähnliche Symptome und in besonders schweren Fällen eine Hirnhautentzündung auslösen. Bleibende Schäden können Lähmungen und Konzentrationsschwächen sein. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich. Anders als bei Borreliose, einer weiteren durch Zecken übertragenen Infektion, gibt es bei FSME kein Gegenmittel.
Zecken sicher entfernen: So geht's
Hat sich eine Zecke an einem Menschen festgesaugt, wird das Spinnentier am besten umgehend mit einer Zeckenzange aus der Haut gedreht. Dabei sollte die Zecke möglichst nicht gequetscht oder zusammengedrückt werden, erläutert das Deutsche Grüne Kreuz (DKG) in Marburg. Denn dabei besteht die Gefahr, dass man ihren Hinterleib quetscht, sie sich deswegen in den Menschen erbricht und aus ihrem Magen-Darm-Trakt Borrelien überträgt. Die Richtung, in die die Zecke herausgedreht wird, sei egal.
Wird eine Infektion mit Borrelien nicht erkannt und behandelt, sind dem DKG zufolge schwere neurologische Schäden und chronische Gelenkentzündungen möglich. Anders als gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gibt es gegen Borreliose keine Impfung. Die FSME-Erreger befinden sich im Unterschied zu den Borrelien in den Speicheldrüsen der Spinnentiere und werden sofort nach dem Biss übertragen. AZ
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