Infektion in den USA: Zika ist durch Sex übertragbar
US-Behörden haben erstmals einen Fall gemeldet, in dem das Zika-Virus durch Geschlechtsverkehr übertragen wurde. In der Regel findet die Infektion mit Zika durch Stechmücken statt.
Aus den USA stammt die erste Meldung, dass das Zika-Virus nachweislich von Menschen beim ungeschützen Sex übertragen wurde. Ein Patient in den USA soll sich demnach bei jemandem infiziert haben, der aus Lateinamerika zurückgekehrt war. Das berichtet die Gesundheitsbehörde in Dallas (Texas). Das Zika-Virus wird in der Regel durch die Moskitoart Aedes aegypti übertragen und löst Grippe-ähnliche Symptome aus. Es steht im Verdacht, Mikrozephalie bei ungeborenen Babys auszulösen.
Zika-Virus: Übertragung durch Sex möglich, aber selten
Bereits 2008 gab es einen Fall, bei dem Zika womöglich durch Sex übertragen worden war. Damals waren sich die Forscher aber nicht sicher. Jetzt wurde der Verdacht zum ersten Mal bestätigt: Das Zika-Virus ist durch Sex übertragbar. WHO-Sprecher Christian Lindmeier erklärte, dass die genauen Übertragungswege beim Geschlechtsverkehr noch nicht nachgewiesen sind. Bekannt sei aber, dass sich das Zika-Virus im Blut und Samen aufhalte.
Die Übertragbarkeit von Zika durch Sex beunruhigt selbst die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Man könne die Besorgtheit eines jeden verstehen, so WHO-Sprecher Gregory Härtl in Genf. Allerdings gehe man weiter davon aus, dass "beinahe 100 Prozent aller Ansteckungen durch Stechmücken erfolgen". Das Virus tauchte in 26 Ländern Lateinamerikas auf, am stärksten betroffen ist Brasilien. Am Montag hatte die WHO den globalen Gesundheitsnotstand wegen Zika ausgerufen. dpa/sh
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