Experten warnen: Kurzsichtigkeit nimmt auf der ganzen Welt rasant zu
2050 wird jeder zweite eine Brille gegen Kurzsichtigkeit brauchen, sagen Experten. Auf der ganzen Welt sehen die Menschen immer schlechter. Welche Faktoren das Risiko erhöhen.
Wer eine Brille gegen Kurzsichtigkeit hat, wird bald schon in bester Gesellschaft sein. Wissenschaftler haben errechnet, dass bis 2050 jeder zweite Mensch auf der Welt kurzsichtig sein wird. Kurzsichtigkeit verbreitet sich immer rasanter. Ihre Prognose veröffentlichten sie in ihrer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift Ophthalmology erschienen ist. Fast fünf Milliarden Menschen werden laut dieser Studie in 34 Jahren kurzsichtig sein. Knapp eine Millarde werden sogar eine sehr starke Fehlsichtigkeit haben. Das bedeutet auch: Jeder Zehnte besitzt dann ein signifikant erhöhtes Risiko, zu erblinden, so die Wissenschaftler.
Derzeit gebe es etwa zwei Milliarden kurzsichtige Menschen auf der ganzen Welt. Die Zahl steigt stetig - bereits in vier Jahren soll ein Drittel der Weltbevölkerung kurzsichtig sein.
Kurzsichtig wird 2050 die Hälfte der Weltbevölkerung sein
Forscher des Vision Cooperative Research Centers in Australien führten für ihre Studie eine Metaanalyse durch, bei der sie Daten zur Verbreitung von Kurzsichtigkeit und extremer Kurzsichtigkeit ab 1995 betrachteten. Ihnen lagen 145 Studien vor, an denen insgesamt 2,1 Millionen Menschen teilgenommen hatten. Aus diesen leiteten sie Prognosen für den Zeitraum von 2000 bis 2050 ab. Die Forscher schätzen, dass 4758 Millionen Menschen bis 2050 kurzsichtig sein werden und davon 938 Millionen Menschen sogar eine sehr starke Kurzsichtigkeit haben werden.
Die Wissenschaftler um Professor Brien Holden legten in ihrer Studie Kurzsichtigkeit als eine Fehlsichtigkeit mit mindestens -0,5 Dioptrien fest. Starke Kurzsichtigkeit beginnt für sie bei -5 Dioptrien. Brillen-Mode: Doppelsteg und Schlüsselloch
Kurzsichtigkeit wird durch Lesen gefördert
In asiatischen Ländern ist der Studie zufolge die Zahl der kurzsichtigen Menschen besonders hoch. Für Ostasien sagen die Wissenschaftler beispielsweise voraus, dass dort bis 2050 sogar mehr als 65 Prozent der Bevölkerung unter einer Kurzsichtigkeit leiden werden.
Gegen Kurzsichtigkeit kann man aber auch etwas tun: Die Wissenschaftler raten Eltern, regelmäßig mit ihren Kindern zum Augenarzt zu gehen. Zudem sollten Kinder mehr Zeit draußen verbringen. Das Arbeiten vor dem Computer kann laut Experten Kurzsichtigkeit ebenso fördern wie Lesen. Kurzsichtigkeit ist zum Teil genetisch veranlagt, zum Teil wird sie aber auch von der Umwelt beeinflusst. cch
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