Kamelmilch aus Niedersachsen: Was macht sie so beliebt?
Familie Marquard aus Hiddingen in Niedersachsen betreibt eine Kamelfarm. Nicht nur als Reittiere sind die Wüstenschiffe beliebt: Die Kamele können noch mehr, als Pferde zu ersetzen.
Viele Menschen in Niedersachsen züchten Pferde, Beke und Andreas Marquard betreiben eine etwas exotischere Farm. Auf ihrem Hof in Hiddingen halten sie rund 50 Kamele. Seit über zwanzig Jahren kümmern sich die Marquards im Nebenerwerb um ihre Trampeltiere und Dromedare. Besucher können auf den Tieren reiten, als Karawane werden sich durch den "Hiddinger Bruch" geführt. Doch die Kamele können weit mehr sein als Reittiere.
Ist es den Kamelen in Deutschland nicht zu kalt?
Kamele halten in Deutschland - kann das überhaupt etwas werden? Schließlich kommen die Wüstenschiffe doch aus heißen, trockenen Regionen. Matthias Gauly, Tierarzt und Agrarwissenschaftler der Universität Bozen, gibt eine Entwarnung: "Grundsätzlich können Altweltkamele, sowohl Dromedare als auch Trampeltiere, problemlos unter mitteleuropäischen Umweltbedingungen gehalten werden", erklärt er. Auf die artgerechte Haltung komme es an. Pflege und Fütterung von Kamelen seien dabei wichtig.
Die Marquards züchten nicht nur selbst Kamele, sie nehmen auch fremde Trampeltier-Babys auf. Ihre kleinsten Jungtiere kommen aus Zoos in Dresden und Münster. Sie werden nun per Flasche großgezogen, weil ihre Mütter sie verstoßen haben. Das neueste Projekt der Marquards ist aber ein anderes, nämlich der Vertrieb von Kamelmilch. Noch dürfen sie die Milch nicht verkaufen. Wenn sie die Produkte allerdings tiefgekühlt verschicken dürfen, sollen vor allem Menschen mit Allergien und Neurodermitis davon profitieren. Die Kamelfarm der Marquards hat daher schon jetzt zahlreiche Anfragen, obwohl sie die Milch noch nicht verkaufen. dpa/sh
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