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Cannabis auf Rezept
10.04.2017

Kassen können die Kostenübernahme von Cannabis auch verweigern

Andreas Dombrowski hält eine Dose mit Hanfblüten. Der Auszubildende darf Cannabis auf Grund seiner Erkrankung mit Morbus Crohn auf Rezept beziehen und einnehmen.
Foto: Andreas Arnold/dpa

Seit einigen Wochen ist Cannabis für Schwerkranke auf Rezept erhältlich. Die Kosten sollen die Kassen übernehmen - sie können die Leistung jedoch auch ablehnen.

Cannabis auf Rezept soll denjenigen Patienten helfen, die unter chronischen Schmerzen leiden und bei denen herkömmliche Mittel versagen. Seit ein paar Wochen sollen Krankenkassen die hohen Kosten für Betroffene übernehmen. Doch sie können die Kostenübernahme auch ablehnen. Für Schwerkranke ist das ein Rückschlag. Viele sind zwischen Verwirrung und Hoffnung gefangen - wie positiv ist es wirklich, dass man Cannabis nun auf Rezept erhält?

Cannabis auf Rezept: Neues Gesetz hebelt alte Sondererlaubnis aus

An welche Bedingungen Cannabis auf Rezept geknüpft ist, zeigt sich etwa in Patienten mit Morbus Crohn. Ein Beispiel dafür ist Andreas Dombrowski. "Ohne Cannabis zu leben, wäre der blanke Horror", sagt er und beugt sich auf seinem Stuhl nach vorne. Vor ihm auf dem Tisch steht eine kleine Plastikdose, daneben liegt ein Inhaliergerät. Als Dombrowski die Dose öffnet, steigt der süßliche Geruch getrockneter Cannabisblüten in die Luft. Illegal ist der Stoff nicht, er kommt aus der Apotheke.

Der 29-Jährige aus dem rheinland-pfälzischen Ingelheim leidet unter der chronischen Darmkrankheit Morbus Crohn und ist einer von rund 1.000 Menschen in Deutschland, die derzeit mit einer Sondererlaubnis Cannabis als Medizin konsumieren dürfen. Doch die Ausnahmegenehmigungen das Bundesamts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) laufen demnächst aus. An ihre Stelle ist am 10. März ein neues Gesetz getreten, das es Ärzten ermöglicht, schwer kranken Patienten Cannabisarzneimittel ohne Sondererlaubnis zu verschreiben. Die Kosten für Cannabis auf Rezept soll die gesetzliche Krankenversicherung übernehmen. 

"Die Idee an sich habe ich total begrüßt", sagt Dombrowski über Cannabis auf Rezept. Schließlich muss er seine Medikamente bisher aus eigener Tasche bezahlen. 850 Euro im Monat kostet den Auszubildenden das Cannabis in der Apotheke - deutlich mehr als auf dem Schwarzmarkt. Doch es gibt einen Haken: Die Krankenkasse muss das erste Rezept genehmigen. Und die habe zuletzt signalisiert, dass sie an der Wirksamkeit von Cannabis bei Morbus Crohn zweifle. "Da ist mir die Kinnlade runtergefallen", sagt Dombrowski.

Wann Kassen nicht für Cannabis auf Rezept zahlen

Nach der neuen Gesetzeslage dürfen Ärzte Cannabis nur dann verschreiben, wenn alternative Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Außerdem muss die Aussicht bestehen, dass Cannabis den Krankheitsverlauf positiv beeinflusst. "Der Gesetzgeber hat darauf verzichtet, im Gesetz einzelne Indikationen aufzuführen", sagt ein Sprecher der Barmer-GEK, bei der Dombroski versichert ist. Denkbar sei der Einsatz von Cannabispräparaten zum Beispiel bei Multiple Sklerose oder in der Palliativmedizin.

Zweifelt eine Krankenkasse an der Wirkung von Cannabis, kann sie den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) mit einem Gutachten beauftragen. Auch in Andreas Dombrowskis Fall ist eine solche Prüfung nicht unwahrscheinlich. Es liegen kaum Erkenntnisse über die Wirkung von Cannabis-Therapien bei Morbus Crohn vor", heißt es von Seiten der Barmer-GEK.

Für Dombrowski ist der Kampf um die Kostenübernahme von Cannabis auf Rezept die Fortsetzung seines Kampfes um ein Stück Lebensqualität. Die Geschichte seiner Krankheit beginnt, als er 14 Jahre alt ist. Er wird immer dünner und blasser, hat Darmbeschwerden und Durchfälle. Innerhalb kurzer Zeit magert er auf 46 Kilo ab. Schließlich die Diagnose: Morbus Crohn, nicht heilbar. Herkömmliche Medikamente wie Cortison helfen am Anfang. Doch die Dosis wird immer höher, und die Nebenwirkungen schlimmer.

Wenn nichts außer Cannabis hilft

Der heute 29-Jährige ist ein gründlicher Patient: Bevor er seine Krankheit zum ersten Mal auf eigene Faust mit Cannabis behandelt, liest er alles, was er zur Wirksamkeit der Hanfpflanze finden kann. Sein Arzt will von der Methode nichts wissen. Doch nach den ersten Cannabis-Versuchen stellt der Teenager fest: "Es geht nicht wieder los". Die Schübe bleiben aus. Für ihn bedeutet das: Kein Durchfall, keine Krämpfe, keine Schmerzen.

Cannabis auf Rezept wäre für Dombrowski die Rettung. "Es ist das einzige Medikament, das mir wirklich hilft", sagt er heute. Es dauert aber Jahre, bis er alle bürokratischen Hürden überwunden hat und das Bundesamt 2015 seinen Antrag auf eine Sondererlaubnis bewilligt. "Ich war ziemlich euphorisch", erinnert sich Dombrowski. Der Weg aus der Illegalität war da - bis zum März 2017. Für Dombrowski hat nun ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen: Bis Juni gilt seine Sondergenehmigung für Cannabis, bis dahin will er die Krankenkasse mit seinem Antrag überzeugen. dpa/sh

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10.04.2017

Hmmm, dass der MDK hier bei Morbus Crohn mit ins Spiel kommt, war mit hoher Sicherheit zu erwarten. Ich erwarte aber auch, dass der MDK in angemessener Frist darüber entscheidet und der Kostenübernahme zustimmt. Warum?
Herr Dombrowski hat sicher im Zuge der Stellung des Ausnahmeantrags gut dokumentiert, dass der unbehandelte M.C. zu einer lebensbedrohlichen Situation durch Abmagerung führen kann und dass die verschiedensten herkömmlichen Medikamente einschließlich Cortison entweder nicht wirken oder mit heftigen Nebenwirkungen verbunden sind - "austherapiert sein" nennt sich das, vom neuen Gesetz her nicht unbedingt gefordert aber ein Stück Sicherheit mehr für den Patienten.

Außerdem, da M.C. unheilbar, d.h. chronisch ist, würden Cannabisblüten auf Kassenkosten das begrenzte Budget des Arztes nicht belasten, da sie dann ebenfalls dauerhaft auszureichen sind.

Und, je öfter der MDK mit solchen "Einzelfällen" in Berührung kommt, desto sicherer wird er dann in seiner Entscheidung sein.

Ich drücke Herrn Dombrowski die Daumen.

PS: Das mit der Wirkung des Cannabis hängt mit den im Darm vorhandenen CB-Rezeptoren des körpereigenen (Endo-)Cannabinoid-Systems zusammen, die, wenn sie mit den Canabinoiden der Hanfblüten in Berührung kommen, die Entzündungssymptome "herunterfahren".

Die Zufuhr externer Canabinoide stellt damit einen "natürlichen" Vorgang dar, das Enocanabinoid-System und mögliche Mangelzustände desselben (Mangel an CB-Rezeptoren zB) auszugleichen - Quelle u.a. Dr. Grotenhermen. - Cannabinoide als Modulatoren (Pharm. Zeitschrift)