Keime in Kieler Uniklinik: Jüngster Infizierter erst 14 Jahre alt
Im Kieler Universitätsklinikum ist ein multiresistenter Keim ausgebrochen. Fünf Patienten starben bereits, weitere schweben in Lebensgefahr - darunter auch ein 14-Jähriger.
Der jüngste mit einem multiresistenten Keim am Universitätsklinikum (UKSH) in Kiel infizierte Patient soll ein erst 14-Jähriger sein. Das berichtete das NDR Fernsehen unter Berufung auf die Klinik. Die fünf Patienten, die seit Dezember starben, seien zwischen 25 und 80 Jahre alt gewesen.
Kiel: 14 Infizierte schweben in Lebensgefahr
Klinikchef Jens Scholz sagte in der TV-Sendung, dass noch Weitere der aktuell 14 infizierten Patienten sterben könnten. Allerdings müsse dies nicht unbedingt eine Folge des Keims sein, sondern könne auch auf die ohnehin sehr schweren Erkrankungen der Patienten zurückgeführt werden.
Bei den Betroffenen sei der gegen praktisch alle Antibiotika resistente Keim Acinetobacter baumannii nachgewiesen worden. Aber nicht alle Patienten, bei denen das Bakterium gefunden wurde, sind auch daran erkrankt. Teils siedelte sich der Keim auch nur auf der Körperoberfläche an.
Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung der Keime
Das Klinikum hat einige Sicherheitsmaßnahmen getroffen, damit sich das Bakterium nicht weiter verbreiten kann. Die betroffenen Patienten werden den Angaben zufolge strikt isoliert. Die beiden betroffenen Intensivstationen nehmen außerdem derzeit keine neuen Patienten auf, sämtliche Räume und Geräte werden gründlich desinfiziert und das Geschehen genau beobachtet. Die Hygienespezialisten des UKSH und das Gesundheitsamt stünden in engem, täglichen Kontakt.
Als Überträger der Infektionen wird ein Patient vermutet, der am 11. Dezember 2014 aus dem Mittelmeerraum ins UKSH verlegt worden war, wie das Uniklinikum in einer Pressemitteilung berichtete. dpa/afp/AZ
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