Kopfweh kann von Schadstoffen in Klassenzimmern kommen
Kopfweh und Unwohlsein in der Schule müssen nicht von Deutsch, Englisch oder Mathe kommen. Laut TÜV Rheinland gibt es in vielen Klassenzimmern Schadstoffe, die das auslösen.
Um herauszufinden, wie stark Klassenzimmer mit Schadstoffen belastet sein könnten, hat der TÜV Rheinland selbst Klassenzimmer gebaut. Die Modellräume wurden mit zufällig ausgewählten Baustoffen, Möbeln und Putzmitteln ausgestattet bzw. behandelt. Ein Klassenzimmer wurde mit konventionellen Stoffen aus dem Baumarkt versorgt, das andere Modellzimmer mit schadstoffgeprüften Produkten. Dann verglich der TÜV die Belastung mit Schadstoffen.
TÜV warnt: Neue Räume können Schadstoffe enthalten
Luftmessungen in beiden Modell-Klassenräumen zeigten, dass die Belastung in neuen Klassenzimmern sehr hoch sein kann. Der Raum mit den zufällig ausgewählten Elementen hätte die Obergrenze des Richtwerts von Schadstoffen in der Luft um das bis zu 27-fache überschritten, erklärte Walter Dormagen, TÜV-Geschäftsfeldleiter für Gefahrstoffe. Die sogenannten flüchtigen organischen Verbindungen (TVOC) können neben Unwohlsein auch Augenbrennen und Kopfschmerzen im Klassenzimmer auslösen.
Der TÜV warnt nun davor, dass neu gebaute und neu ausgestattete Klassenzimmer mit solchen Schadstoffen belastet sein können, wenn auf herkömmliche Baustoffe anstelle von schadstoffgeprüfte Mittel gesetzt wurde. TVOC sind Lösemittel. Sie können in Lacken, Farben, Klebern und Möbeln enthalten sein. Die Belastung der Klassenzimmer sinkt durch regelmäßiges Lüften. Nach einem halben Jahr sind die Werte nur noch sehr niedrig. Problematisch können dann nur noch Reinigungsmittel sein, die die Lösungsmittel wieder in der Raum bringen. dpa/sh
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