Krankhafte Internetsucht: Wenn Online-Konsum zur Belastung wird
Die Krankenkasse DAK hat am Montag eine Studie veröffentlicht, der zufolge etwa jeder 20. Jugendliche in Deutschland von krankhafter Internetsucht bedroht ist.
Die Krankenkasse DAK hat eine Umfrage unter Eltern gestartet und dadurch das Risiko von krankhafter Internetsucht bei Jugendlichen ermittelt. Experten gehen davon aus, dass etwa jeder 20. Jugendliche in Deutschland gefährdet ist. Bei 4,7 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen besteht demnach ein "erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Internetsucht". Jungen seien demnach mit 5,6 Prozent betroffen, Mädchen mit 3,9 Prozent. Die Experten betonten, dass dieser Unterschied "statistisch nicht signifikant" sei.
Streitthema Internet: Eltern müssen bei Regeln konsequent sein
Die Internetsucht stellt für viele Menschen eine Gefahr dar. "Die Daten deuten darauf hin, dass etwa fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland unter krankhaften Folgen ihrer Internetnutzung leiden", erklärte Rainer Thomasius, Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), das mit dem DAK-Bereich Gesundheit zusammengearbeitet hatte. Die DAK empfindet viele Eltern als verunsichert, was das Online-Verhalten ihrer Kinder betrifft.
Mit einer neuen Präventions- und Informationskampagne will die DAK dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche schon früh Medienkompetenz besitzen und so gesundheitliche Auswirkungen vermeiden können. Laut Umfrage beschränken 51 Prozent der Eltern die Dauer der Internetnutzung für ihre Kinder nicht, 32 Prozent machen keine Vorschriften zum Inhalt des Konsums. Nur 42 Prozent der Eltern, die solche Regeln formulieren, sprechen davon, dass diese "voll und ganz" umgesetzt werden. Dennoch nehmen die Eltern wahr, welche Gefahren die Internetsucht birgt: In jeder dritten Familie sorgt das Thema manchmal bis sehr häufig für Streit. AFP/sh
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