Krebserregend: Speisefisch ist mit Medikamenten verunreinigt
In Fisch- und Krustentierprodukten aus Zuchtbetrieben haben Prüfer des Europäischen Schnellwarnsystems für Lebensmittel Medikamente gefunden. Die Stoffe könnten krebserregend sein.
Es sind alarmierende Zahlen, die der Bundesregierung laut "Spiegel"-Bericht vorliegen sollen: Bei sechs Prozent der Stichproben von Speisefischen und Krustentierprodukten aus Zuchtbetrieben sind demnach Abbauprodukte von Medikamenten und Rückstände von pharmakologisch wirksamen Stoffen nachgewiesen worden. Die Untersuchungen von Speisefisch und Krustentieren hat im Rahmen des Europäischen Schnellwarnsystems für Lebensmittel stattgefunden.
Malachitgrün im Speisefisch: Arzneimittel gefährden Menschen
In den untersuchten Speisefischen sind in 183 Fällen Stoffe gefunden worden, die aus der Pharmaindustrie stammen. Der überwiegende Teil der Funde ist besonders erschreckend, denn die Fisch-Arznei Malachitgrün darf bei Speisefischen nicht als Arzneimittel angewendet werden. Das Antiparasitikum steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Außerdem könnte es das menschliche Erbgut schädigen. Neben Malachitgrün sind auch Abbauprodukte von Antibiotika und Antiseptika in den Stichproben bei Lachs und Forelle zwischen 2005 und Ende März 2015 gefunden worden.
Doch nicht nur Speisefisch ist betroffen. Auch bei Krustentieren (Shrimps aus Aquakulturen) sind in 306 Fällen solche Abbauprodukte von Medikamenten vorgefunden worden. Insgesamt haben die Kontrolleure in sechs Prozent der Proben Arzneimittel gefunden. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer zeigte sich gegenüber "Spiegel" besorgt über den illegalen Einsatz von Malachitgrün in der Fischzucht. Durch dieses und andere Arzneimittel in Speisefischen werde die Gesundheit von Menschen gefährdet. AFP/sh
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