Speiseeis: Hessisches Landeslabor warnt: Hygienemängel in Speiseeis

Wenn der Sommer in vollem Gange ist, sorgt ein leckeres Eis von der Eisdiele meist für die nötige Erfrischung. Dabei werden laut dem Hessischen Landeslabor, eine Behörde des hessischen Umweltministeriums, in Deutschland acht Liter Eis pro Kopf und Jahr verzehrt. Von den 259 Proben, die im Hessischen Landeslabor untersucht wurden, wurden bei 40 Proben Hygienemängel festgestellt. Das sind 15,4 Prozent der getesteten Proben. Im Vorjahr musst das hessische Landeslabor nur 11,9 Prozent der Proben aufgrund von Hygienemängeln beanstanden.

Aus der Pressemitteilung des hessischen Landeslabors kann entnommen werden, dass vier von 43 Proben Fruchteis (9,3%),  17 von 126 Proben Milchspeiseeis (13,5%) und 19 von 90 Proben „Speiseeis“ (21%) zu bemängeln waren.

Gesundheitlich unbedenklich: Keine Krankheitserreger im Speiseeis

„Gesundheitlich bedenklich waren diese Befunde nicht, insofern können wir die Verbraucher beruhigen“, teilte der Direktor des Hessischen Landeslabors, Prof. Dr. Hubertus Brunn, mit. „Denn in keiner Probe haben wir Salmonellen oder Listerien gefunden. Die nachgewiesenen Keime stammten sämtlich aus der Familie der Enterobacteriaceae, die auch Bestandteil einer gesunden Darmflora bei Mensch und Tier sind. Sie dienen als Indikatoren für Hygienemängel und fäkale Verunreinigungen“, erklärte Brunn. „Die Gründe für Keime im Speiseeis liegen fast immer in der nicht sachgerechten Handhabung der Eisportionierer. Diese werden oft in stehendem Wasser aufbewahrt oder gar mit unsauberen Lappen abgewischt“, so Brunn.

Hygienemängel in Speiseeis und in Sahne

Vor allem Sahne aus Aufschlagautomaten hat oft Hygienemängel. Von 102 Sahne-Proben mussten 50 laut dem hessischen Landeslabor wegen Hygienemängeln beanstandet werden. Das sind rund 49 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr - mit 61 Prozent - wäre die Beanstandungsquote zwar gesunken, diese sei allerdings immer noch hoch. „Aber die leider immer noch hohe Zahl der Beanstandungen ist nach wie vor auf eine falsche Handhabung der Geräte, unzureichende Reinigung und Desinfektion sowie fehlende und ungenügende Wartung der Geräte zurückzuführen“, erklärte Direktor Brunn. „Wenn flüssige Sahne über Nacht im Gerät verbleibt und nicht ausreichend gekühlt wird, können sich Keime dort munter vermehren. Auch werden poröse Dichtungen, in denen sich Keime ansiedeln können, nicht im erforderlichen Maße ausgetauscht“, so Brunn. AZ