Adipositas: Mädchen mit ADHS sind häufiger übergewichtig

Adipositas

06.02.2016

Mädchen mit ADHS sind häufiger übergewichtig

Frauen, die während ihrer Kindheit ADHS hatten, neigen häufiger zu Adipositas. Das zeigt eine Studie von amerikanischen Mediziner. Sie haben auch Vorschläge, um das zu verhindern.

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind fettleibig. Das hat erst vor kurzem eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gezeigt. Lange vermutete man, dass das vor allem dran liegt, dass sich Kinder immer weniger bewegen. Doch nun hat eine Studie US-amerikanischer Mediziner gezeigt, dass Adipositas bei Kindern, vor allem bei Mädchen und jungen Frauen, noch eine andere Ursache haben kann: ADHS.

Fettleibigkeit: Mädchen mit ADHS haben häufiger Adiopositas

ADHS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. ADHS äußert sich durch Probleme, sich zu konzentrieren, eine schlechte Impulskontrolle und Selbstreglation. In manchen Fällen kommt auch Hyperaktivität dazu. Meist wird ADHS bei Kindern festgestellt, es kann jedoch auch erst im Erwachsenenalter auftreten. Das sind mögliche Anzeichen für ADHS bei Erwachsenen.

Wie die Mediziner der Mayo Clinic in Minnesota in ihrem Bericht in der Fachzeitschrift "Mayo Clinic Proceedings" schreiben, konnten sie ein höheres Risiko für Adipositas bei Frauen und Mädchen feststellen, bei denen während ihrer Kindheit ADHS diagnostiziert wurde.

ADHS und Adipositas: Das raten die Ärzte

Um zu dem Ergebnis zu kommen, machten die Wissenschaftler eine Längsschnittstudie. Sie untersuchten Patienten der Alterskohorte von 1976 bis 1982. Von den 1001 Untersuchten litten 336 an ADHS, 665 Patienten hatten kein ADHS. In ihrer Studie verglichen die Wissenschaftler nun das Geschlecht, die Größe und das Gewicht der Patienten miteinander. Dabei fiel ihnen auf, dass Mädchen und junge Frauen, bei denen in der Kindheit ADHS diagnostiziert wurde, ein größeres Risiko haben fettleibig zu werden als ihre Altersgenossinnen ohne ADHS.

Da dieser Zusammenhang nun bekannt ist, raten die Ärzte, in der Behandlung der Patienten verstärkt darauf zu achten. "Wir schlagen vor, dass bei der Behandlung von Kindern mit ADHS auch auf gesunde Ernährung und viel Bewegung geachtet wird", sagt die Ärztin Seemar Kumar, die an der Studie mitgearbeitet hat. AZ

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