Malaria tötet immer noch Hunderttausende Menschen
Wegen Ebola ist die ebenfalls tödliche Krankheit Malaria in den Hintergrund gerückt. Doch in Afrika tötet sie jährlich Hunderttausende. Malaria darf nicht vergessen werden.
Die Ebola-Epidemie hat alle anderen gefährlichen Krankheiten eine Zeit lang in den Schatten gestellt. Doch auch wenn Malaria kurzfristig in Vergessenheit geraten ist - noch immer ist der Stich der Anopheles-Mücke für viele Menschen das Todesurteil. Pro Minute stirbt in Afrika ein Kind unter fünf Jahren an Malaria. Das wäre vermeidbar: "Gegen Malaria kann man sich einfach und kostengünstig schützen, und man kann sie auch heilen", erklärt Valentina Buj von Unicef. Das sind täglich 1.400 Menschenleben, die gerettet werden könnten.
Malaria: Prophylaxe und Aufklärung sind gefragt
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich fast 600.000 Menschen an Malaria. Rund 90 Prozent der Betroffenen, die von der Anopheles-Mücke gestochen werden, leben laut WHO in Afrika südlich der Sahara. Die Menschen dort sind arm. Sie haben nicht genug Geld, um Moskitonetze, Medikamente oder auch nur einen Arzt zu bezahlen. Am 25. April ist Weltmalariatag - mit einer neuen Kampagne zu diesem Anlass will Unicef die Malaria-Vorsorge bei Schwangeren ausbauen. Pro Mutter kostet das weniger als einen halben Dollar.
Die Gesundheitssysteme der betroffenen Länder sind überlastet und unterfinanziert. Deshalb setzen sich viele Hilfsorganisationen vor Ort dafür ein, dass weiter gegen Malaria vorgegangen wird. Dafür sind auch Aufklärungskampagnen von enormer Wichtigkeit, denn viele Menschen unterschätzen das Risiko. "Ich nutze das Moskitonetz nicht", sagt Aisha Mohammed, eine 32-jährige Händlerin aus einem Vorort von Abuja. Sie habe es während der Schwangerschaft von der Regierung bekommen. "Aber ich reagiere auf die Chemikalien, und darunter wird es so heiß", sagt die zweifache Mutter entschuldigend. dpa/sh
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