Masern: Das unterscheidet Sachsen von den anderen Bundesländern
Die Masern gehen um, nicht nur in den USA, wo gerade eine regelrechte Masern-Welle verzeichnet wird. Auch in Deutschland gibt es immer mehr Fälle - gerade in Sachsen.
2013 gab es den letzten größeren Masern-Ausbruch in Deutschland. In Sachsen erkrankten damals 56 Menschen. 2014 gab es insgesamt nur sechs Menschen, die an Masern litten. Dieses Jahr könnte die Zahl wieder steigen. Diese Schwankungen überraschen das Robert-Koch-Institut (RKI) nicht - denn in Sachsen ist die Impfquote sehr niedrig.
"Bei den bundesweit niedrigen Impfraten vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen knallt es immer mal wieder irgendwo", erklärte Susanne Glasmacher, Sprecherin des RKI. Das Institut ist für die Überwachung von Infektionskrankheiten zuständig. Sachsen hat die niedrigste Impfquote aller Bundesländer, was Schulanfänger betrifft. Für Krankheiten wie Masern ist das schlecht, denn so können sie sich leicht verbreiten.
Sachsen hat andere Richtlinien bei Masern
Um längerfristig Schutz vor Masern bieten zu können, muss die Quote der zweimal gegen die Kinderkrankheit geimpften Personen bei 95 Prozent liegen. In Sachsen sind weniger als 90 Prozent der Erstklässler ausreichend gegen Masern geimpft. Das liegt unter anderem daran, dass Sachsen eine eigene Impfkomission (SIKO) hat, die die Auffrischimpfung erst für das sechste Lebensjahr empfiehlt. Das RKI empfiehlt die zweite Impfung gegen Masern bereits im zweiten Lebensjahr. dpa/sh
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