Morbus Crohn: Pilz könnte Grund für Erkrankung sein
Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Eine neue Studie legt nahe, dass der Pilz Candida tropicalis eine wichtige Rolle für die Erkrankung spielen könnte.
Morbus Crohn ist eine Krankheit, die durch ein komplexes Zusammenwirken von Erbfaktoren und körpereigenen mikrobiotischen Gemeinschaften entsteht. Im Fachmagazin "mbio" der American Soviety for Microbiology ist nun eine Studie veröffentlicht worden, die sich mit der mikrobiotischen Komponente beschäftigt. Sie kommt zu dem Schluss, dass der Pilz Candida tropicalis eine wichtigere Rolle für die Erkrankung an Morbus Crohn spielen könnte als bislang angenommen.
Pilz und Bakterien beeinflussen Darmflora bei Morbus Crohn
Die Wissenschaftler nutzten Ionen-Technologie, um die Zusammensetzung der Mikrobiotik und Pilze (Bakteriome und Mycobiome) bei Patienten mit Morbus Crohn und ihren nächsten Verwandten ohne Erkrankung festzustellen. Die untersuchten neun Familien und die vier gesunden Kontroll-Probanden stammen aus derselben Region in Nordfrankreich/Belgien. Bei der Untersuchung stellten die Forscher fest, dass die Zusammensetzung der Bakteriome keine Gemeinsamkeiten aufwies. Bei den Mycobiomen dagegen konnten Gemeinsamkeiten bei den Familien mit Morbus Crohn festgestellt werden.
In den Familien, in denen Morbus Crohn auftritt, wurde ein Überfluss an Bakterien der Typen Serratia marcescens und Escherichia coli festgestellt. Für den Körper vorteilhafte Bakterientypen dagegen kamen in diesen Familien in verringerten Mengen vor. Das Auftreten des Pilzes Candida tropicalis war in den Proben der von Morbus Crohn betroffenen Familien deutlich höher. Zudem konnte ein Zusammenhang zwischen einem Überfluss von Candida tropicalis und den Bakterien S.marcenscens und E.coli bestätigt werden, was nahelegt, dass die Bakterien und der Pilz im Darm interagieren. sh
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