Robert-Koch-Insitut: Norovirus im Winter 2016 ungewöhnlich stark
Das Norovirus breitet sich in dieser Saison früher und heftiger als erwartet aus. Das Robert-Koch-Institut meldet mehr als 14.500 der hochansteckenden Infektion.
Das Norovirus grassiert auch 2016 wieder in Deutschland. Mit Symptomen wie Durchfall, Erbrechen oder heftiger Übelkeit hat das Virus nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) jedoch deutlich früher und stärker begonnen als in den Jahren zuvor. Bereits im November wurden insgesamt mehr als 14.500 Erkrankungen am Norovirus registiert. Zum Vergleich: In den Vorjahren wurden im gleichen Zeitraum jeweils zwischen 6.131 und 10.884 Fälle registriert.
Norovirus 2016: Vermutlich Virus-Untertyp des Norovirus im Umlauf
Warum das Norovirus 2016 besonders stark auftritt, ist nicht eindeutig - vermutet wird jedoch, dass ein neuer Virus-Untertyp im Umlauf sein könnte. Auch in vergangenen Jahren seien Saisons mit einem frühen Anstieg und einer besonders hohen Erkrankungszahl häufig mit dem Auftreten eines neuen sogenannten Norovirus-Genotyps einher gegangen.
Auch in Bayern breitet sich das Norovirus weiter aus. Auch im Landkreis Augsburg werden dem Gesundheitsamt zufolge inzwischen „laufend neue Fälle“ gemeldet. Im Raum Donauwörth war vor zwei Wochen ein 85-Jähriger gestorben, nachdem er sich mit dem aggressiven Untertyp des Norovirus infiziert hatte.
Nach aktuellen Zahlen des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erkrankten von Anfang Juli bis zum 12. Dezember 2.116 Menschen in Bayern an der hoch ansteckenden Darminfektion. Im Vorjahr hatte die Zahl für denselben Zeitraum noch bei 1.161 Fällen von Norovirus gelegen. Das liege unter anderem daran, heißt es aus dem Amt, dass die Norovirus-Saison früher begonnen habe als in den vergangenen Jahren.
Babys und Kinder besonders stark von Norovirus betroffen
Das Norovirus ist hoch ansteckend. Symptome der Krankheit sind Erbrechen und starke Durchfälle, die zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen. Dabei trifft das Norovirus kleine Kinder und Senioren besonders stark. Aus diesem Grund treten immer häufiger akute Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und Altenheimen auf.
Die Übertragung des Norovirus geschieht entweder durch den direkten Kontakt mit Erkrankten oder auch indirekt durch infizierte Oberflächen, mit denen ein Erkrankter Kontakt hatte. Dies können etwa Ablageflächen, Türgriffe oder Waschbecken sein. Der wirksamste Schutz vor einer Infektion ist häufiges und sorgfältiges Händewaschen. afp/AZ
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