Nutzen der Hormonersatztherapie übersteigt deren Risiken
In einer Studie wollten Forscher herausfinden, ob eine Hormonersatztherapie Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems vorbeugen kann. Die Ergebnisse wurden schlecht interpretiert.
Die Forscher gaben in ihrer Studie Probandinnen im Durchschnittsalter von 63 Jahren, die also die Wechseljahre hinter sich hatten, ein in Europa weitgehend unübliches Präparat als Hormonersatztherapie. Die Dosierung des Präparats war dabei eigentlich zu hoch für die Altersgruppe, viele der Frauen litten außerdem an Adipositas, Bluthochdruck, Diabetes, koronaren Herzerkrankungen oder waren Raucherinnen.
Wechseljahre: Hormonersatztherapie hat einige Vorteile
In ihrer Studie wollten die Forscher ermitteln, ob Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems mithilfe einer solchen Hormonersatztherapie vorgebeugt werden kann. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Hormonersatzbehandlung schaden würde. Allerdings war nicht nach dem medizinischen Nutzen einer solchen Behandlung gesehen worden, so heißt es in einem Artikel von "Medizin Aspekte", der sich auf eine Pressemeldung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V., des Berufsverbandes der Frauenärzte e. V. und der Deutschen Menopause Gesellschaft e. V. bezieht.
Eine Hormonersatztherapie sollte demnach am besten beim Eintreten der Wechseljahre begonnen werden. Dadurch werden nicht nur Hormonmangel-Symptome beseitigt, sondern auch die Risiken einer Diabetes-Erkrankung und von Knochenbrüchen verringert. Bei einer Untergruppe mit alleiniger Estrogentherapie konnte sogar die Brustkrebs-Rate gesenkt werden. sh
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