Peking will Nichtrauchergesetz durchsetzen - klappt das in China?
Nirgends auf der Welt werden so viele Zigaretten produziert und von Menschen konsumiert wie in China. Hauptstadt Peking will nun ein Nichtrauchergesetz einführen.
Chinas Hauptstadt Peking will mit einem strengen Nichtrauchergesetz gegen Nikotinsüchtige vorgehen. Schon am 1. Juni soll das Gesetz in Kraft treten, dabei gibt es in der Volksrepublik China mit 300 Millionen Menschen die größte Zahl an Rauchern weltweit. Davon profitiert die Industrie des Landes enorm - denn der Staatskonzern China National Tobacco Corporation produziert jährlich mehr als zwei Billionen Zigaretten. Kann aus dem "Reich des Tabaks" dennoch ein Nichtraucherland werden?
Chinas Tabakindustrie: Ein gutes Geschäft für die Regierung
Die Tabakindustrie macht sieben Prozent von Chinas Staatseinnahmen aus. Gerade die Regierung profitiert von den Einnahmen. Daher ist schwer vorstellbar, dass gegen die allgegenwärtigen Raucher tatsächlich vorgegangen werden kann. Die Tabakmonopolbehörde ist einerseits für die Anti-Raucherkampagnen zuständig, andererseits wacht sie über die Einnahmen aus dem Zigarettengeschäft. Zigaretten sind in China so billig, dass sie sich jeder leisten kann: eine Packung gibt es schon ab umgerechnet 45 Cent.
Das Nichtrauchergesetz zum 1. Juni verbietet in China das Rauchen in allen öffentlichen Gebäuden - ohne Ausnahme. Um das durchzusetzen, werden Tausende Aufseher durch Peking geschickt. Dennoch bleibt zu bezweifeln, ob die neue Regelung durchgesetzt wird. Bereits vor vier Jahren hatte Peking ein strengeres Rauchverbot durchsetzen wollen. Doch immer noch wird fast überall geraucht. Die WHO oft, dass die Chancen diesmal besser stehen, da es festgelegte Strafen gibt. Trotzdem rechnet die Weltgesundheitsorganisation mit enormem Wiederstand. dpa/sh
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