Pockenviren illegal in Labor gelagert
In einem US-Labor ist ein unglaublicher Fund gemacht worden. Fläschchen mit Pocken-Erregern sind dort scheinbar seit den 1950er Jahren in einem Lagerraum aufbewahrt worden.
In einem unbenutzen Lagerraum des US-amerikanischen Labors der Lebensmittel- und Medikamentenbehörde FDA sind Pockenviren gefunden worden. Das teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag mit. Das besondere daran: Die hochgefährlichen Erreger der seit Jahrzehnten ausgerotteten Krankheit dürfen nach internationalen Regeln nur in je einem Labor in den USA und Russland aufbewahrt werden.
Ermittler sollen nun herausfinden, wie die Fläschchen mit Pocken-Erregern, die wohl aus den 1950er Jahren stammen, in den Lagerraum gelangten. Die Viren, die in den Behältern mit der Aufschrift Variola sind, sind sehr gefährlich. Denn Pocken sind hochanstecken und verlaufen oftmals sogar tödlich.
Pocken gab es zuletzt in den 1970er Jahren
Im 20. Jahrhundert fielen Schätzungen zufolge etwa 300 Millionen Menschen dem Virus zum Opfer. Eine Behandlung für die gefährliche Krankheit gibt es nicht, durch eine weltweite Impfkampagne gilt sie heute aber als ausgerottet. Der letzte Fall trat 1977 in Somalia auf.
Erste Tests an den Fläschchen haben laut US-Behörden bestätigt, dass es sich um Pockenviren handele. Die Erreger befinden sich inzwischen in einem Hochsicherheitslabor in Atlanta, in das sie nach ihrer Entdeckung in Bethesda, Maryland gebracht wurden. Nach weiteren Tests sollen die Proben zerstört werden. AFP/sh
Die Diskussion ist geschlossen.