Probleme beim europäischen Navigationssystem Galileo
Zwei Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo haben ihre vorgesehene Umlaufbahn nicht erreicht. Eine Korrektur dürfte laut Experten "kompliziert" werden.
Das Raumfahrtunternehmen Arianespace hat am Samstag mitgeteilt, dass die zwei Satelliten für das künftige europäische Navigationssystem Galileo auf einem tieferen Orbit platziert worden seien, als es vorgesehen war. Sie haben ihre vorgesehene Umlaufbahn nicht erreicht. Eine Korrektur könnte laut Koordinator Jean-Yves Le Gall "kompliziert" werden.
Am Freitagvormittag waren Galileo Sat-5 und Sat-6 in Französisch-Guyana, wo der europäische Weltraumbahnhof Kourou liegt, von einer russischen Rakete ins All befördert worden. Statt auf 23.522 Kilometern Höhe sind die Satelliten nun auf einer elliptischen Bahn in 17.000 Kilometern Höhe - und können daher auch nicht getestet werden oder in Betrieb gehen.
Für Galileo kommen viele weitere Satelliten ins All
Le Gall kündigte an, die Experten würden an einer Lösung arbeiten. Es könnte aber "kompliziert" werden, warnte der frühere Leiter von Arianespace. Die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) betonte, die Satelliten würden derzeit von der Operationszentrale in Deutschland "sicher kontrolliert". Nach Sat-5 und Sat-6 sollen dieses Jahr noch zwei weitere Satelliten für Galileo in die Umlaufbahn gebracht werden.
Im Oktober 2011 waren die ersten Galileo-Satelliten ins All geschossen worden. 2012 folgten zwei weitere Satelliten. Im kommenden Jahr sollen erneut sechs bis acht Satelliten auf eine Erdumlaufbahn gebracht werden. Noch vor Ende des Jahrzehnts soll das Navigationssystem Galileo voll einsatzbereit sein. AFP/sh
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