Prostatakrebs: PSA-Test senkt Sterberisiko erheblich
Das Sterberisiko bei Prostatakrebs kann mithilfe des PSA-Tests erheblich gesenkt werden. Doch Ärzte raten von der Einführung des Screenings ab: Häufig führen sie zu Fehlalarm.
Mithilfe des PSA-Tests kann das Sterberisiko bei Prostatakrebs um mehr als ein Fünftel gesenkt werden. Das Verfahren ermittelt die Konzentration des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut. So kann der Krebs früh erkannt und behandelt werden. Studien zeigen, dass die regelmäßigen Tests besonders über einen langen Zeitraum das Sterberisiko senken. Die Todesfälle werden erheblich verringert -der Test gilt als mindestens ebenso nützlich wie die Brustkrebsvorsorge.
Ärzte warnen: PSA-Test führt oft zu Fehlalarm
Trotzdem raten Mediziner von einer flächendeckenden Einführung des Tests ab. Dazu seid die Zahl von Überdiagnosen und überflüssigen Therapien zu groß: Rund 40 Prozent der diagnostizierten Fälle seien Überdiagnosen. Diese würden zu vielen unnötigen Therapien führen -häufig mit schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Impotenz oder Inkontinenz. Um einen Todesfall zu verhindern, wurden im Zeitraum von 13 Jahren 27 Männer wegen Prostatakrebs behandelt.
Die große Zahl der Männer, die sich den häufigen Vorsorgeuntersuchungen und Therapien unterziehen, muss verringert werden, so Fritz Schröder von der Universitätsklinik Rotterdam. Um das zu erreichen und nur einigen wenigen Patienten helfen zu können, seien noch weitere Studien von Nöten.
Prostatakrebs: PSA-Screening hilft Erkrankungsrisiko einzuschätzen
Das PSA-Screening sei zwar nicht perfekt, aber sehr hilfreich um das Erkrankungsrisiko abzuschätzen, so Professor Peter Hammerer von der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie. Wichtig sei, dass Männer über die Aussagekraft des Tests informiert seien.
Prostatakrebs ist zwar die häufigste Krebserkrankung bei Männern, die Tumore wachsen aber auch relativ langsam. Deshalb wird heute nicht mehr sofort bestrahlt oder operiert. Stattdessen wird das Tumorwachstum kontinuierlich beobachtet und nur bei Bedarf eingegriffen. dpa/AZ
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