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Online-Beratung
30.10.2017

Psychologische Beratung: Computer statt Couch?

Schwierig wird es, wenn Nutzer schwere psychische Störungen haben und zum Beispiel an Suizid-Gedanken leiden. Sie brauchen eine persönliche Therapie, keine Online-Intervention.
Foto: Marijan Murat, dpa

Das Internet spielt in der psychologischen Betreuung eine wachsende Rolle, denn Praxen sind oft überlastet. Aber: Die Vielfalt an Angeboten ist unüberschaubar.

Nicht alle Menschen, die Probleme haben, möchten einem Psychologen in die Augen schauen, wenn sie ihr Innerstes nach außen kehren. Manche telefonieren lieber. Andere bevorzugen zu schreiben, und zwar an Computer oder Smartphone. Neue Medien spielen in der psychologischen Betreuung eine immer größere Rolle: So berichtet etwa die Psychologin Dr. Carolina Mayer aus Leipzig, die seit einem Jahr Online-Beratung bietet, über mehr und mehr Anfragen von Interessenten. „Ein großer Vorteil ist, dass die Hemmschwelle, so ein Angebot zu nutzen, gering ist. Ich habe öfter erlebt, dass sich Menschen an mich gewandt haben, bevor es zu gravierenden Problemen kommen konnte."

Wann ist ein Online-Coaching sinnvoll?

In der Regel geht der Beratung ein persönliches Erstgespräch bei ihr voraus. Das ist auch wichtig, um herauszufinden, ob ein Online-Coaching sinnvoll ist. „Vor allem bei leichten bis mittelgradigen Depressionen kann eine solche Begleitung effektiv sein“, sagt Mayer. Auch Menschen mit sozialen Phobien, denen die Gegenwart anderer Angst macht, ziehen schriftliche Beratungen vor.

Die Kommunikation per E-Mail läuft ähnlich ab wie ein Gespräch, wie Mayer berichtet: Der Patient beschreibt, wie er sich fühlt und was ihn beschäftigt. Im Gegenzug bekommt er eine Einschätzung der Situation, eventuell Rückfragen sowie bestimmte Aufgaben und Anregungen. Ein Unterschied ist allerdings, dass die Antwort zeitverzögert kommt und keine Zwischenfragen möglich sind. Ob dieser Austausch für einen Klienten geeignet ist, ist eine Frage der Persönlichkeit. Neben der Lust, sich schriftlich auszudrücken, muss er viel Motivation und Disziplin mitbringen.

Dass die Psychologin von Online-Beratung und nicht von Internettherapie spricht, hat seinen Grund. Die Berufsordnung sieht nämlich vor, dass bei einer Therapie zumindest Diagnose und Aufklärung „in unmittelbarem Kontakt zwischen Psychotherapeut und Patient“ erfolgen. Eine reine Internettherapie, bei der sich die beiden niemals persönlich kennenlernen, ist also verboten. Schließlich sind auch Stimme, Sprechweise, Mimik, Gestik und Bewegungen wichtig, damit sich ein Therapeut von einem Patienten ein Bild machen kann.

Gütezeichen für qualifizierte Online-Berater

Umgekehrt sind die Begriffe „Beratung“ und „Coaching“ nicht geschützt – daher dürfen solche Dienste auch von Laien angeboten werden. Um sich davon abzugrenzen, hat der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) ein Gütezeichen für qualifizierte Online-Berater eingeführt. Auch Mayer hat sich zertifizieren lassen.

Neben solchen niedergelassenen Psychologen gibt es im Netz unzählige andere Anbieter, die Soforthilfe für alle Lebenslagen feilbieten. Da psychotherapeutische Praxen vielerorts überlastet sind, gibt es eine große Nachfrage. Doch bei der Suche im Netz stoßen Hilfesuchende auf eine verwirrende Vielfalt an psychologischen Online-Beratungen, -Programmen oder -Kursen aller Art. Es gibt Portale, bei denen eine Auswahl von Psychologen zur Verfügung steht, die man gezielt anklicken und anschreiben kann. Andere sind reine Computerprogramme, bei denen Fragebögen automatisch ausgewertet und vorgefertigte Antworten gegeben werden. Bei wieder anderen hat man zusätzlich Kontakt zu Psychologen. Auch Krankenkassen sind in dem Bereich aktiv: So bieten zum Beispiel die Techniker Krankenkasse („Depressions-coach“) oder die Barmer GEK („Pro Mind“) ihren Mitgliedern eigene Online-Programme an.

„Das Problem ist in der Tat, dass der Markt unüberschaubar ist“, sagt Fredi Lang von BDP. „Oft sind die Angebote intransparent. In vielen Fällen handelt es sich um reine Geschäftemacherei.“ So seien Widerruf und Datenschutz häufig nicht gewährleistet. Nicht selten beriefen sich Anbieter als Beleg für ihre Wirksamkeit auch auf Studien, die bei näherem Hinschauen nicht belastbar seien, kritisiert Lang. Daher will der Verband noch vor Jahresende ein Gütesiegel einführen, das die Portale beantragen können.

Auch bei der Deutschen Psychotherapeuten-Vereinigung sieht man den neuen Markt kritisch. Denn eine Psychotherapie ist keine unbedenkliche „Ware“: „Psychisch belastete oder kranke Menschen sollten sich nicht auf Experimente mit unsicherem Ausgang einlassen. Falsche Hilfe kann psychische Erkrankungen auch verschlimmern oder andere negative Effekte haben“, heißt es in einem Statement der Vereinigung. Grundsätzlich sieht man Online-Hilfsmittel dort als Ergänzung, nicht aber als Ersatz für eine psychotherapeutische Behandlung.

Der Trend lässt sich kaum stoppen

In anderen Ländern Europas, etwa Schweden, sind Internettherapien bereits gängig. Auch in Deutschland lässt sich der Trend hin zu Online-Interventionen kaum stoppen: „Die Bereitschaft der Bundesbürger, solche Angebote zu nutzen, ist sehr groß“, sagt Professor Christiane Eichenberg, Leiterin des Instituts für Psychosomatik an der Sigmund-Freud-Universität Wien. So hat eine ihrer Studien ergeben, dass mehr als ein Viertel aller Deutschen bereit wäre, sich im Bedarfsfall Hilfe im Internet zu holen. An dieser Form schätzten Nutzer vor allem, dass sie anonym und unabhängig von Zeit und Ort schreiben können. „Man kann dadurch Hilfesuchende erreichen, die man sonst nicht erreicht“, sagt sie. Außerdem gibt es dort kaum Wartezeiten. „Im Allgemeinen klappen solche Beratungen auch gut“, sagt Eichenberg, die selbst jahrelang als Online-Beraterin gearbeitet hat. „Studien zeigen auch, dass sich über das Online-Setting eine tragfähige therapeutische Beziehung herstellen lässt. Das wissen wir heute vor allem von verhaltenstherapeutischen Angeboten.“ Voraussetzung ist allerdings, dass auch wirklich Menschen, keine Maschinen antworten.

Schwierig wird es, wenn Nutzer schwere psychische Störungen haben und zum Beispiel an Suizid-Gedanken leiden. Sie brauchen eine persönliche Therapie, keine Online-Intervention. So heißt es etwa in der Gebrauchsanweisung des Therapieprogramms „deprexis24“ , dass das Programm bei „Vorliegen einer bipolaren Störung, einer psychotischen Störung (z. B. Schizophrenie) oder bei vorhandenen Suizidgedanken“ nicht angewendet werden sollte. Allerdings kann sich die Situation auch im Laufe einer Anwendung verschlechtern. Mögliche Suizidgedanken zu erkennen und richtig zu reagieren, sei grundsätzlich eine „große Herausforderung“ für Online-Berater, betont Eichenberg. Auch rein automatische Programme wie „deprexis24“ versuchen, eine Suizidgefährdung schnell zu erkennen: Wenn man etwa bejaht, in den letzten zwei Wochen beinahe jeden Tag daran gedacht zu haben, lieber tot zu sein, erscheint ein Warnhinweis samt verschiedener Notfallnummern. Den kann der Nutzer aber auch wieder wegklicken.

Und wie effektiv sind Online-Interventionen? In einigen Studien haben sie sich bei manchen Störungen als genauso wirksam wie herkömmliche Therapien erwiesen. Vor allem bei Angst- und depressiven Störungen sei die Effektivität gut belegt, so Eichenberg. „Am besten ist die Wirksamkeit dann, wenn der Nutzer auch einen persönlichen Kontakt zu einem Therapeuten hat.“

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