Raumsonde Rosetta soll auf "müffelndem" Kometen landen
Etwa zehn Jahre war die Raumsonde "Rosetta" durchs All unterwegs. Für den 12. November ist die Landung auf einem Kometen geplant. Der soll nach faulen Eiern riechen.
Die Raumsonde Rosetta soll schon bald auf dem Kometen "67P/Tschurjumow-Gerassimenko" landen - der offenbar ziemlich streng riecht. Wissenschaftler analysierten mit einem in der Schweiz entwickelten Messinstrument in der Raumsonde "Rosetta" die Gashülle um den Kern "Tschurys". Laut einer Mitteilung der Universität Bern besteht diese Hülle aus mehreren Komponenten: Schwefelwasserstoff sorgt für einen Geruch nach faulen Eiern, Ammoniak riecht nach Pferdestall, hinzu kommt beißendes Formaldehyd.
Rosetta soll am 12. November landen
Dies vermengt sich mit dem schwachen, bittermandelartigen Aroma des giftigen Cyanwasserstoffs, auch bekannt als Blausäure. Hinzu kommt noch Alkohol in Form von Methanol, ergänzt durch das essigähnliche Aroma von Schwefeldioxid sowie einen Hauch des süßlichen Dufts von Schwefelkohlenstoff.
Für den 12. November ist eine Landung "Rosettas" auf dem Kometen geplant - die erste überhaupt in der Geschichte der Raumfahrt. Die Sonde ist deswegen seit zehn Jahren im All unterwegs. Ihr Zielkomet ähnelt der Form einer Spielzeugente. Der Lander "Philae" soll auf dem Kopf des Himmelkörpers aufsetzen.
Je näher der Komet zur Sonne kommt, desto strenger riecht er
Kathrin Altwegg, Leiterin des Rosina-Projekts am Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern, zeigte sich überrascht und erfreut über die Vielfalt der gemessenen Moleküle. Man habe mit deutlich weniger gerechnet, schließlich sei der Komet noch über 400 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. "Je näher der Komet zur Sonne kommt, desto mehr verdampft von seinem Eis, und umso stärker wird seine Ausgasung", sagte die Forscherin.
Eine Analyse soll nun zeigen, wie sich die Daten im Vergleich zu anderen Kometen verhalten, deren Bestandteile bislang nur aus der Ferne ermittelt werden konnten. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon neue Erkenntnisse vom Sonnennebel, der "Urwolke", aus der das Sonnensystem entstanden ist. AZ/dpa
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