"Regional" - diese Angabe kann in die Irre führen
Die regionale Erzeugung ist für viele Kunden ein bedeutsames Kaufargument. Doch die Herkunftsnachweise führen oft in die Irre. Das hat ein bundesweiter Marktcheck ergeben.
Ein bundesweiter Marktcheck mit mehr als 120 Artikeln aus Bioläden, Supermärkten und Discountern hat ergeben, dass viele Lebensmittel wenig aussagekräftige regionale Herkunftsnachweise besitzen. Die Verbraucherzentralen erklärten, dass Begriffe wie "aus der Region" oder "regional" rechtlich nicht klar definiert und geschützt seien. Das führt dazu, dass diese Angaben Käufer im schlimmsten Fall sogar verwirren.
Was ist eigentlich mit "regional" gemeint?
Die Bezeichnung "regional" suggeriert Frische und kurze Transportwege. Deswegen ist eine solche Bezeichnung für viele Kunden ein Kaufargument. Doch auf viele der untersuchten Produkte treffe das nicht zu, kritisierten die Verbraucherzentralen. So werden Produkte teils als "regional" bezeichnet, weil ein Firmensitz oder ein Rezept in der Region beheimatet sind - hergestellt wurde das Produkt dann aber in einer Fabrik, die 130 Kilometer entfernt liegt.
Bei der Bezeichnung "Region" sind viele Hersteller ohnehin sehr großzügig. So werden mehrere Bundesländer zu einer Großregion zusammengefasst. Das erwarten Kunden aber nicht, wenn sie ein "regionales" Produkt kaufen. Positiv empfanden die Verbraucherzentralen ein freiwillig auf Packungen gedrucktes Regionalfenster, das verbindliche Informationen über Region und Kontrollstelle angibt. Die Verbraucherschützer fordern klare Vorgaben auf Bundes- und Europaebene, was die Kennzeichnung als "regional" angeht. AFP/sh
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