Rosetta-Bilder zeigen eingestürzte Hohlräume auf Tschuri
Die europäischen Raumsonde "Rosetta" sendet immer wieder überraschende Details vom Komet Tschuri. Neue Bilder von der Sondenkamera zeigen sonderbare Vertiefungen auf Komet 67P.
Das wissenschaftliche Kamerasystem "Osiris" hat zwischen Juli und Dezember vergangenen Jahres auf der europäischen Raumsonde Rosetta Aufnahmen von Komet 67P/Tschurjumov-Gerasimenko, kurz Tschuri, gemacht. Jetzt haben Wissenschaftler die Bilder ausgewertet. Im Fachmagazin "Nature" berichten sie von einem sonderbaren Fund: Die Bilder von Rosetta lassen vermuten, dass sich unter der Oberfläche von Tschuri große Hohlräume erstrecken, die nach und nach einstürzen.
Rosetta findet seltsame Strukturen auf Tschuri
Die Aufnahmen, die Rosettas Kamerasystem "Osiris" für die Wissenschaftler gemacht hat, zeigen schachtartige Vertiefungen, aus denen Staub und Gas strömt. Sie sehen anders aus als die gewöhnlichen Krater auf Tschuri und haben Durchmesser, die zwischen zehn und einigen hundert Metern liegen. Die Vertiefungen sind außerdem tiefer als Krater - teils bis zu 200 Meter - und haben nahezu vertikale Seitenwände. Anscheinend handelt es sich um typische Kometenstrukturen, denn nicht nur Tschuri weist sie auf, sondern auch die Kometen, die mit den Nasa-Missionen "Deep Impact" und "Stardust" erforscht wurden.
Eingestürzte Hohlräume auf Tschuri
Die Bilder von Rosetta zeigen außerdem ein seltsames "Staubspucken" dieser Strukturen. Das Max-Planch-Institut erklärte, dass gefrorene Gase nicht die Ursache für die Vertiefungen und den Staub sein könnten, da Tschuri dafür noch nicht lang genug in der Nähe der Sonne sei. Die Wissenschaftler vermuten stattdessen, dass es sich um eingestürzte Hohlräume auf Tschuri handelt. "Offenbar werden diese unterirdischen Hohlräume mit der Zeit immer größer, bis die Deckschicht instabil wird und einstürzt", so Holger Sierks, der das "Osiris"-Team der "Rosetta"-Mission leitet. AFP/th
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