Satelliten sollen für die Esa die Ozeane der Welt erkunden
Die europäische Weltraumagentur Esa will mit Hilfe von Satelliten massenhaft Daten aller Ozeane und Landmassen der Erde sammeln. Hierfür startete Dienstag Satellit "Sentinel-3A".
Es gibt viele noch unbeantwortete Fragen bezüglicher der Ozeane und Landmassen auf der Erde. Zum Beispiel: Wo könnte es zu Wetterphänomenen wie dem El Niño kommen? Wie warm ist das Wasser gerade in Teneriffa? Und wie steht es um den Zustand der Fischgründe? Mit zwei Satelliten möchte die europäische Weltraumagentur Esa dem Ozean nun seine Geheimnisse entlocken - noch schärfer, noch detaillierter und noch schneller als bisher.
Rakete startet am Dienstagabend in Russland
Am Dienstag startet dazu das Programm "Sentinel 3" mit dem Start des ersten von zwei Satelliten, "Sentinel 3-A" vom Weltraumhafen Plessezk bei Archangelsk (Nordwest-Russland) als Teil des Copernicus-Umweltüberwachungsprogramms. Mindestens sieben Jahre lang soll der Satellit die Erde in Höhe von 815 Kilometern umkreisen und dabei an bisherige Programme wie Envisat anschließen. Treibstoff hat er sogar für zwölf Jahre. Die Erde soll dabei in einem 1270 Meter breiten Streifen abgetastet werden. Die Auflösung der Aufnahmen beträgt 300 Meter pro Pixel, die Temperaturen sollen bis auf eine Abweichung von bis zu 0,3 Grad genau gemessen werden. Zum Start der Rakete zeigt die Esa ab 18 Uhr MEZ einen Livestream auf ihrer Internetseite.
Satellit Sentinel-3A überwacht die Meere und Landflächen täglich
Das Programm hat zum Ziel, noch detailliertere Informationen über die Ozeane zu gewinnen. Dabei geht es nicht nur um die Wetter- und Temperaturvorhersage oder um die Höhe des Meeresspiegels. Es geht auch um die Bestimmung der Eisdicke, es geht um die Verschmutzung der Meere, die immer stärker zum Problem wird. Außerdem soll "Sentinel 3" die Fischbeständen und Algen in den Ozeanen überwachen, wie die Esa auf ihrer Homepage betont. Informationen, die unter anderem für Fischer und für Reeder äußerst nützlich sein könnten - denn die Daten der Esa sollen sich täglich aktualisieren, sobald der zweite Satellit im All ist. Das macht sie aktueller als frühere Messungen und interessant für Branchen, die tagesaktuelle Daten brauchen.
An Land sollen ebenfalls Messungen stattfinden und etwa für die Planung von Stadtentwicklungen oder für den Kampf gegen Waldbrände zur Verfügung stehen.
Im Jahr 2017 soll dann mit "Sentinel 3-B" der zweite Satellit in den Orbit geschickt werden, allerdings vom Weltraumhafen in Französisch-Guyana aus.
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