SpaceX nutzt Rakete ein zweites Mal
62 Millionen Dollar kostet der Start einer Falcon-9. SpaceX verwendet nun eine billigere, wiederverwendete Rakete. Das beweist, dass Raketen keine Wegwerfprodukte sein müssen.
Das private US-Raumfahrtunternehmen SpaceX hat erstmals einen Satelliten mit einer wiederverwendeten Antriebsrakete ins Weltall geschickt. Die Rakete startete in der Nacht zum Freitag pünktlich um 0.27 Uhr (MESZ, 18.27 Uhr Ortszeit) vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida. Hintergrund ist, dass der Start einer Falcon-9-Rakete 62 Millionen Dollar kostet. Um die Kosten zu senken, verwendete SpaceX die wiederverwendete Rakete.
Knapp zehn Minuten später landete die Falcon-9-Rakete auf einer schwimmenden Plattform im Atlantik. Die zweite Stufe der Rakete brachte den Satelliten SES-10 in seine Umlaufbahn, der Signale nach Südamerika und Mexiko weiterleiten soll. Damit ist bewiesen, dass der Gebrauch einer wiederverwendeten Rakete sinnvoll ist. In Zukunft könnten in der Raumfahrt so Millionen Dollar an Kosten gespart werden.
SpaceX schaffte womöglich eine Revolution der Raumfahrt
SpaceX-Gründer und Selfmade-Milliardär Elon Musk feierte den Einsatz als "unglaublichen Meilenstein in der Geschichte des Weltalls". 15 Jahre hatten Entwickler laut Musk an der Wiederverwendbarkeit von Antriebsraketen gearbeitet, mit der Raumfahrt-Missionen deutlich günstiger werden sollen. Der Start einer solchen Rakete kostet SpaceX zufolge mindestens 62 Millionen Dollar (58 Mio Euro). Durch die mehrmalige Verwendung könnten die Kosten deutlich sinken. Die erste Stufe der jetzt verwendeten Rakete war im April 2016 im Einsatz.
"Dies wird eine riesige Revolution für die Raumfahrt sein", sagte Musk. Bisher seien Antriebsraketen mit Flugzeugen vergleichbar, die man nach jedem Flug entsorge. "Wir haben bewiesen, dass etwas möglich ist, das viele Menschen nicht für möglich gehalten haben." Raumfahrt-Fans, die den Einsatz im SpaceX-Hauptquartier südlich von Los Angeles in Kalifornien mitverfolgten, jubelten während jeder der erfolgreich abgeschlossenen Phasen begeistert.
Die Landung auf einer schwimmenden Plattform im Atlantik war SpaceX schon früher gelungen. Zudem hatte das Unternehmen 2012 als erste Privatfirma mit einer Falcon-9 einen Raumfrachter zur Internationalen Raumstation ISS befördert. dpa/sh
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