Sterben 2050 drei Millionen Chinesen an den Folgen des Rauchens?
Die Zahl der Rauchertoten in China wird in Zukunft immer weiter ansteigen. Das lässt eine neue Studie vermuten. Mit hohen Zigarettenpreisen könnte der Trend gestoppt werden.
Forscher der Universität von Oxford, der Chinesischen Akademie der Medizinwissenschaften und der chinesischen Gesundheitsbehörde (CDC) haben erforscht, wie viele Chinesen das Rauchen das Leben kostet. Ihr Ergebnis ist erschreckend. Denn die aktuelle Entwicklung beim Tabakkonsum würde dahin führen, dass die Zahl der Rauchertoten massiv ansteige, so die Wissenschaftler. Die Rede ist von einer "sich ausbreitenden Epidemie vorzeitiger Tode" durch das Rauchen.
Zu ihrem Studienergebnis kamen die Wissenschaftler, indem sie zwei landesweite Langzeiterhebungen untersuchten, in denen insgesamt etwa 730.000 Chinesen aufgeführt waren. Zwischen den 1990er Jahren und 2006 soll sich demnach die Zahl der Rauchertoten in China etwa verdoppelt haben. Bei Männern zwischen 40 und 79 Jahren ist die Zahl besonders hoch, in der Stadt ist sie höher als auf dem Land. Frauen seien weniger betroffen, da sie weniger rauchten.
Zahl der Rauchertoten wird auf Millionenhöhe ansteigen
Die Forscher gehen davon aus, dass die Zahl der Todesfälle durch Zigarettenkonsum weiterhin ansteigen wird. Bis 2030 könnte sich die Zahl im Vergleich zu 2010 verdoppeln, dann würden zwei Millionen Chinesen an Folgen des Rauchens sterben. Bis 2050 könnte die Zahl der Rauchertoten in China sogar auf drei Millionen steigen.
Mehr als ein Drittel aller Zigaretten werden in China geraucht, und die meisten chinesischen Männer beginnen mit dem Rauchen, bevor sie 20 Jahre alt sind. Die Studienautoren plädieren für Kampagnen gegen den Tabakkonsum. Höhere Zigarettenpreise zum Beispiel könnten "Millionen von Menschenleben" vor dem Rauchertod retten. AFP/sh
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