Gesundheit: Studie: Die meisten Schlaganfälle sind vermeidbar

Wissenschaftler der McMaster University in Kanada haben in einer neuen Studie herausgefunden, dass sich neun von zehn Schlaganfälle vermeiden ließen. Es gebe bestimmte Risiko-Faktoren, die Menschen selbst beeinflussen können. Zum Beispiel durch ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung sowie durch das bewusste Meiden von Alkohol oder Zigaretten könne das Risiko für einen Schlaganfall verringert werden. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift The Lancet publiziert.

Zehn vermeidbare Risikofaktoren für einen Schlaganfall

Für die Studie sind zwischen 2007 und 2015 rund 27.000 Menschen in 32 Ländern untersucht worden. Es wurden Patienten mit einem akuten Schlaganfall erfasst und jeweils eine Kontrollperson desselben Alters, die bisher keinen Schlaganfall erlitten hat. Die Experten identifizierten dadurch zehn vermeidbare Risikofaktoren. Diese sollen für 90 Prozent der Hirnschläge verantwortlich sein. Die Forscher betonten, dass mit der Studie erstmals Faktoren für einen Schlaganfall in allen Weltregionen untersucht worden seien. Die Ursachen seien nicht neu und viele von ihnen stünden miteinander in Verbindung.

Bluthochdruck führe am häufigsten zu einem Schlaganfall (47,9 Prozent). Zu 35,9 Prozent der Schlaganfälle und somit zum zweithöchsten Anteil führt laut Studie mangelnde Bewegung. Weitere Risikofaktoren seien ungünstige Blutfettwerte, ungesunde Ernährung, Übergewicht, viel Stress, Rauchen und hoher Alkoholkonsum. Herzerkrankungen und Diabetes erhöhen darüber hinaus das Risiko. Vieler dieser Faktoren können durch eine Umstellung des Lebensstils vermieden werden. Kein Wunder also, dass die Wissenschaftler in ihrer Studie unterstreichen, dass Präventionsmaßnahmen viele Schlaganfälle verhindern könnten.

270.000 Schlaganfälle pro Jahr in Deutschland

In Deutschland kommen laut der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe jährlich rund 270.000 Schlaganfälle vor. Rund 200.000 davon sind erstmalige Schlaganfälle. cch

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