Sucht nach Zigaretten durch Nikotingehalt reduzieren stoppen
Rauchen soll nicht mehr süchtig machen? Die US-Lebensmittel- und Medikamentenbehörde FDA will den Nikotingehalt in Zigaretten reduzieren. Das soll den Suchtfaktor ausschalten.
Rauchen soll nicht mehr süchtig machen: Das ist das Ziel der einflussreichen US-Lebensmittel- und Medikamentenbehörde FDA. Zu diesem Zweck solle der Nikotingehalt in Zigaretten reduziert werden, erklärte die Food and Drug Administration am Freitag (Ortszeit). Die Aktienkurse von US-Tabakkonzernen brachen nach der Bekanntmachung ein.
Zigaretten: Nikotingehalt reduzieren und Suchtfaktor ausschalten
FDA-Chef Scott Gottlieb betonte, die hohen Todesraten bei Rauchern seien auf den Suchtfaktor zurückzuführen. Zigaretten seien "das einzige legale Verbraucherprodukt, das die Hälfte aller Langzeitnutzer tötet". Nach Angaben seiner Behörde sterben jedes Jahr fast eine halbe Million US-Bürger an den Folgen des Rauchens. Die Behörde erwartet nun zunächst öffentliche Stellungnahmen von Tabakkonzernen und Verbraucherschützern, bevor sie sich zu möglichen Vorschriften für die Hersteller äußert.
Als Reaktion auf die FDA-Ankündigung stürzten die Kurse großer Hersteller an der New Yorker Wall Street ab. Die Aktien des Produzenten Altria mit den Marken Marlboro und Chesterfield verloren zwischenzeitlich 19 Prozent an Wert. An der Londoner Börse gab British American Tobacco um fast sieben Prozent nach.
Hoher Nikotingehalt: So viel Gift steckt in der Zigarette
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) enthält Tabakrauch knapp 5000 verschiedene chemischen Substanzen. Etwa 90 Stoffe sind nachgewiesenermaßen krebserregend oder stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Sie werden sowohl über die Schleimhäute und die Lunge aufgenommen als auch geschluckt.
So sind in Tabakrauch zum Beispiel Arsen (auch in Rattengift enthalten), Blei (auch in Batterien), Hydrazin (auch in Raketentreibstoff) oder Naphthalin (auch in Mottenkugeln) enthalten.
Ob sich menschliche Zellen vermehren oder nicht, obliegt einer strengen Kontrolle im Körper. Der Schlüssel dazu liegt im Erbgut. Krebserregende Substanzen im Tabakrauch können diese Kontrolle stören: Sie verändern das Erbgutmolekül DNA und lassen dadurch die Zellteilung aus dem Ruder laufen. Es kann zu einer massiven Bildung von neuen Zellen kommen, Krebs entsteht. Der Organismus hat zwar Möglichkeiten, solche DNA-Schäden zu beheben, bei Rauchern sind diese Reparaturmechanismen durch die Belastung mit Giftstoffen aber zusätzlich eingeschränkt. dpa/afp
Lesen Sie auch:
Raucher-Umfrage: Die Hälfte möchte aufhören
USA: Sieben Jahre länger leben durch gesunden Lebensstil
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.