"Schiaparelli"-Absturz: Wie es nun mit Mission ExoMars weitergeht
Vergangene Woche ist die Mars-Sonde "Schiaparelli" beim Aufprall auf dem Mars explodiert. Wie geht es nun weiter mit Europas und Russlands Milliardenprojekt ExoMars?
Trotz des Absturzes der Mars-Sonde "Schiaparelli" rechnen russische Raumfahrtexperten mit einer Fortsetzung der europäisch-russischen Forschungsmission ExoMars. "Da das Projekt bereits läuft, denke ich, dass die Spezialisten es fortsetzen, aber ihre Arbeiten an bestimmten Phasen der Landung verstärken werden", sagte Iwan Moissejew vom Institut für Raumfahrtpolitik in Moskau am Wochenende.
Die Sonde "Schiaparelli" war beim Aufprall auf dem Mars am Mittwoch nach Analysen der Europäischen Raumfahrtagentur Esa explodiert. Demnach verlief die Landung nur etwa bis zum Einschalten der Triebwerke wenige Sekunden vor dem Aufsetzen nach Plan.
ExoMars: Auf der Suche nach Spuren von Leben
Es hätte die erste gemeinsame Landung der Esa und ihres russischen Partners Roskosmos auf dem Wüstenplaneten werden sollen. Mit dem Milliardenprojekt ExoMars suchen Europa und Russland nach Spuren von Leben. 2020 wollen sie einen Rover zum Roten Planeten schicken.
"Selbstverständlich wird es Korrekturen geben", sagte Alexander Schelesnjakow von der Russischen Akademie der Raumfahrt. Die Daten, die "Schiaparelli" vor dem Absturz gesammelt habe, würden in den Bau eines Landers fließen, der für die zweite Phase des Projekts ExoMars vorgesehen ist.
Die Aufgabe der Ingenieure bestehe nun darin, den Einsatz der Triebwerke für die geplante Landung des Rovers zu verbessern, sagte Moissejew der Agentur Tass. Eine Möglichkeit sei, Ersatztriebwerke einzubauen, schlug er vor. Esa und Roskosmos entwickeln die Instrumente für die zweite Phase von ExoMars gemeinsam.
Journalist: Negative Schlagzeilen belasten ExoMars
Der Journalist Igor Lissow von der Fachzeitschrift "Nowosti Kosmonawtiki" verwies darauf, dass die negativen Schlagzeilen vom Absturz dennoch die Pläne für ExoMars belasten könnten, da die Esa noch eine Finanzlücke stopfen müsse. Der Agentur mit Sitz in Paris fehlen noch knapp 300 Millionen Euro. Esa und Roskosmos haben bisher zusammen mehr als zwei Milliarden Euro in ExoMars investiert.
Es sei wichtig, dass die Esa nun transparent mit den ausgewerteten Daten von "Schiaparellis" Landeversuch umgehe und zeige, was alles gut funktioniert habe, empfahl Lissow. Eine für Finanzfragen wichtige Ministerkonferenz der Esa-Mitglieder ist für Dezember geplant.
Die Esa teilte am Wochenende mit, dass der Forschungssatellit "Trace Gas Orbiter" (TGO) erfolgreich um den Mars kreise. TGO soll künftig nach Spuren von Methan in der Atmosphäre suchen. Wird das Gas nachgewiesen, könnte dies ein Hinweis auf biologische Aktivität sein. TGO war im März zusammen mit "Schiaparelli" zum Mars gestartet.
"Schiaparelli": Werden in der Zukunft Menschen zum Mars fliegen?
Der Rote Planet fasziniert Wissenschaftler seit Jahrhunderten, weil er trotz großer Unterschiede als erdähnlich gilt. So hat der Mars etwa wie die Erde eine Atmosphäre, deren Gasmix aber anders zusammengesetzt ist. Die Raumfahrtindustrie träumt davon, in den kommenden Jahrzehnten erstmals Menschen zum Mars zu schicken.
Forscher versuchen unter anderem herauszufinden, welche Stoffe Raumfahrer bei einem Aufenthalt auf dem Nachbarplaneten vorfinden und nutzen könnten. Aufgrund der großen Herausforderungen etwa durch Weltraumstrahlung und die mehrjährige Reisezeit halten Experten einen Marsflug aber derzeit lediglich für ein Fernziel.
dpa
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Inhumanität –die Mißachtung menschlicher Erfordernisse- hat einen neuen Namen: „MARS“
Die Befriedigung der Wissensbegier ist zweifelsohne auch eine positve menschliche Erfordernis. Jetzt geht Europa jedoch über das hinaus was wir und andere durch Weltraumsonden in Erfahrung gebracht haben und noch bringen werden: Exomars, 2,3 Milliarden € ist nur die Vorbereitung für die Landung eines Erkundungsfahrzeuges, wie die USA bereits mehrere auf dem Mars haben, und gearbeitet wird in den USA bereits an der dauerhaften Stationierung von Menschen. Vielleicht eröffnet sich bei letzterem auch bald noch ein Betätigungsfeld für die ESA nach dem Motto: "Wirkönnen das auch!"
Zielsetzung: Auf dem Mars nach " Leben" suchen. Wir haben "menschliches Leben" (und viele andere Lebensformen) auf unserer Erde. Viele Milliarden dieser "Erdleben" sind in hohem Maße gerade auch wegen Geldmangels für viele nützliche Projekte sehr oder äußerst gefährdet. Erderwärmung, Dürrekatastrophen, Hunger, Krankheiten, Luftverschmutzung usw. usw. verursachen viel Leid und führen außerdem zu Fluchtbewegungen vieler Menschen. Würde man die für eine übersteigerte Raumerkundung eingesetzten Geldmittel für unseren Globus einsetzen und hätte dies bereits in der Vergangenheit getan, so wären wir der Lösung vieler Erdprobleme bereits ein gutes Stück näher.
Wie wäre es z.B. für unseren benachbarten Problemkontinent Afrika, wenn es dort Wasserpipelines geben würde, die die lokal vorhandenen großen Wasserreserven (in den Seengebieten bzw. in Speicherbecken für die ergiebigen Tropenregenfälle) über den ganzen Kontinent in die Trockengebiete verteilen würden und so Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und eine gute Ernährungsbasis schaffen würden? Die großen kreisrunden Bewässerungsfelder z.B. in israelischen Trockengebieten haben bewiesen, was vernünftig eingesetzte Geldmittel zum Wohl menschlichen Lebens bewirken können. Auf australischem Ödland stehen große Treibhäuser der Firma Sundrop (siehe Internet), für die mittels Sonnenenergie Meerwasser entsalzt wird, um in Tanks mit Nährstofflösung z.B. Tomaten anzubauen. Jedem von uns wird sicherlich eine Vielzahl solcher wahrlich humanen Projekte ohne großes Nachdenken in den Sinn kommen. Hierfür wären z.B. die Mars-Milliarden gut angelegtes Geld.