Typen und Impfung: So gefährlich ist Hepatitis
Hepatitis A, B, C, D und E: Was unterscheidet die Typen der Krankheit? Und in welchen Fällen ist eine Impfung möglich und sinnvoll? Wir klären auf.
An Hepatitis B sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation weltweit rund 257 Millionen Menschen erkrankt, an Hepatitis C rund 71 Millionen. Diese beiden von fünf Typen, die eine Leberentzündung hervorrufen, bereiten Experten die größten Sorgen. Denn bei ihnen besteht die Gefahr einer chronischen Erkrankung, zumal sie oft lange unentdeckt bleiben. Außerdem schützen sich Menschen in Deutschland nach Ansicht von Ärzten zu wenig - obwohl es gegen Hepatitis B eine Impfung gibt.
Der Welt-Hepatitis-Tag 2017 am 28. Juli stellt die beiden Typen B und C in den Mittelpunkt. Experten wollen damit mehr Aufmerksamkeit auf Hepatitis lenken. Denn die Krankheit finde kaum Beachtung - obwohl jeden Tag weltweit etwa 4000 Menschen daran sterben. Die Krankheit fordert damit mehr Tote als HIV.
Experten empfehlen eine Impfung gegen Hepatitis - die ist allerdings nur bei A und B möglich. Bei den anderen Typen gibt es noch keinen Wirkstoff gegen den Erreger.
Doch was bedeuten die Typen überhaupt? Zum Welt-Hepatitis-Tag 2017 klären wir auf.
Hepatitis: Impfung und Übertragung bei den Typen A, B, C, D und E
Hepatitis A: Eine Impfung wird vor allem bei Reisen in ferne Länder empfohlen. Der Virus wird durch verunreinigtes Essen oder Wasser übertragen, aber auch von Mensch zu Mensch. In Deutschland kommt es selten zu Ausbrüchen. Hepatitis A heilt in der Regel ohne Folgen aus.
Hepatitis B: Da der Erreger bei Hepatitis B über Körperflüssigkeiten wie Blut übertragen wird, kommt es oft beim Sex zur Übertragung. Aber auch verunreinigte Nadeln können eine Ursache sein - zum Beispiel bei Tätowierungen. In den meisten Fällen heilt die Infektion von selbst ab. Vor allem bei Säuglingen, Kindern, Senioren und Kranken besteht aber die Gefahr, dass die Krankheit chronisch wird. Daher wir vor allem den Risikogruppen eine Impfung empfohlen.
Hepatitis C: Hepatitis C ist gefährlich, da es keine Impfung gibt und die Krankheit oft chronisch wird. Der Virus wird oft über das Blut übertragen und ist daher vor allem bei gemeinsamen Spritzbesteck in der Drogenszene ein Problem. Die Infektion heilt nur in 20 Prozent der Fällen von selbst auf. Bei vielen Betroffenen kommt es durch Hepatitis C zu Spätfolgen wie Leberkrebs.
Hepatitis D: Bei diesem Typ ist der Virus unvollständig. Er benötigt die Hülle des Hepatitis-B-Virus. Das bedeutet: Es können sich nur Menschen infizieren, die bereits an Hepatitis B leiden. Die Infektion erfolgt auch immer nur zusammen mit Typ B.
Hepatitis E: Das Virus kann für Leberkranke und Schwangere lebensgefährlich werden. Bei Menschen mit Immunschwäche besteht die Gefahr, dass Hepatitis E chronisch wird. In den meisten Fällen heilt die Infektion aber ohne Folgen ab. Übertragen wird sie durch verunreinigte Lebensmittel, aber auch durch Tiere wie Schweine. sge, dpa
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