Viele Kinder leiden an einer nicht-alkoholischen Fettleber
Anlässlich des Weltkindertags am 20. September 2017 warnt die Deutsche Leberstiftung, dass immer mehr Kinder an einer nicht-alkoholischen Fettleber leiden.
Immer mehr Kinder erkranken an einer durch Fehlernährung und Bewegungsmangel bedingten nicht-alkoholischen Fettleber (NAFL). Das gibt die Deutsche Leberstiftung anlässlich des Weltkindertags in einer Pressemitteilung bekannt. Zudem warnt die Stiftung: Werden Lebererkrankungen nicht frühzeitig erkannt und behandelt, so können sie schon bei Kindern zu ernsthaften Schädigungen führen.
Die Deutsche Leberstiftung unterstützt den Weltkindertag 2017, der unter dem Motto "Kindern eine Stimme geben!" von UNICEF und dem Deutschen Kinderhilfswerk begangen wird. Die Stiftung nimmt den 20. September zum Anlass, um vor dem Anstieg von Fettleber-Diagnosen von Kindern zu warnen. Durch ernsthaftes Übergewicht komme es zu einem alarmierenden Anstieg von verfetteten Lebern schon bei Kindern, heißt es in der Pressemitteilung.
Fettleber bei Kindern: Übergewicht ist das größte Risiko
"Es gibt dringenden Handlungsbedarf, die Zahlen sind alarmierend. Immer mehr Kinder sind zu dick und leiden unter einer chronischen Lebererkrankung wie beispielsweise der nicht-alkoholischen Fettleber", warnt in der Pressemitteilung der Deutschen Leberstiftung Professor Ulrich Baumann, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus der Pädiatrischen Gastroenterologie und Hepatologie der Medizinischen Hochschule Hannover.
Jedes zehnte Kind, das in Europa von einem Arzt behandelt wird, leidet an einer nicht-alkoholischen Fettleber. Das beweist ein Report aus dem Jahr 2016, den die Gesellschaft der Europäischen Gastroenterologen veröffentlicht hat. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mahnt an, dass in Europa jedes dritte Kind zwischen sechs und neun Jahren krankhaft zu dick sei. Fast die Hälfte dieser Kinder entwickle eine nicht-alkoholische Fettleber, so warnt die Deutsche Leberstiftung.
Symptome für Fettleber sind kaum bemerkbar
Die Fettleber ist eine gefährliche Erkrankung, doch nur selten zeigt sie sich durch Symptome. Schon bei Kindern kann sie zu einer Vernarbung des Gewebes, einer sogenannten Fibrose, führen. Auch eine Leberentzündung kann sich daraus entwickeln. Eine Fibrose kann sich unbehandelt zudem zu einer Leberzirrhose entwickeln, die auch bei Kindern und Jugendlichen das Risiko für Leberzellkrebs deutlich erhöht. Deshalb appelliert die Deutsche Leberstiftung an alle Kinderärzte, übergewichtige Kinder und Jugendliche stets auf eine Fettleber zu untersuchen.
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich nach eigenen Angaben mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie bietet Informationen und Beratung für Betroffene und Angehörige, Ärzte und Apotheker an. Die Stiftung hat außerdem "Das Leber-Buch" veröffentlicht, das sich mit der Leber, ihren Erkrankungen und Therapien befasst. Zum Thema "Lebererkrankungen bei Kindern" bietet die Deutsche Leberstiftung ein Informationsblatt zum Download an. sh
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