Vogelgrippe kostet Geflügelbetriebe mindestens einen Monat
In Niedersachsen ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Deshalb hat Landwirtschaftsminister Meyer am Mittwoch den Tierseuchen-Krisenfall ausgerufen. Das hat Folgen für Geflügelbetriebe.
Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) hat für Niedersachsen wegen des Ausbruchs der Vogelgrippe den Tierseuchen-Krisenfall ausgerufen. Dadurch bekommen betroffene Stallbesitzer eine Entschädigung von der Tierseuchenkasse. Trotz Krise sehe er keinen Grund zur Panik, so Meyer. Es gäbe keine weiteren gemeldeten Fälle von Vogelgrippe.
Insgesamt sind nach Angaben von Meyer bereits 120.000 Tiere aufgrund der bisherigen Fälle von Vogelgrippe getötet worden. Nun wird im Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) analysiert, ob weitere Fälle vorliegen. Dazu werden Tausende von Proben aus Geflügelbetrieben untersucht. Ohne neue Funde könnte es bereits am Freitagabend erste Lockerungen für Transportverbote geben.
Auch ohne neue Vogelgrippe-Fälle gibt es Einschränkungen
Niedersachsen ist der wichtigste Geflügelproduzent in Deutschland. Der Fund von Vogelgrippe-Subtyp H5N8 hat daher Auswirkungen auf ganz Deutschland. Dieter Oltmann, Geschäftsführer des Verbandes der niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW), erklärte, dass die Geflügelbetriebe selbst ohne neue Vogelgrippe-Fälle in Niedersachsen erst frühestens in einem Monat wieder uneingeschränkt arbeiten können.
Für das Veterinärinstitut des Laves heißt die Vogelgrippe, dass ein enormes Arbeitspensum über Weihnachten zu erledigen sein wird. Während dort auf Hochtouren gearbeitet wird, kritisierte die Umweltorganisation Greenpeace eine verfehlte Landwirtschaftspolitik auf Bundesebene. Der Tierschutzbund kritisierte, dass viele Tiere vorsorglich getötet wurden. Der Naturschutzbund forderte bessere Maßnahmen gegen die gegenseitige Ansteckung von Geflügel mit der Vogelgrippe. dpa/sh
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