Demenz: Vorerst keine schnelle Heilung von Alzheimer

Obwohl intensive Forschung betrieben worden ist und vielversprechende Ansätze kursieren, wird es nicht so schnell wie erhofft wirksame Heilmittel gegen Demenz-Erkrankungen geben. Der Welt-Alzheimertag stellt ernüchternd dar, dass es bislang kein Medikament und keine wirksame Therapie gegen das Vergessen gibt.

Deutsche Wissenschaftler und Ärzte sind sich einig: Noch ist keine Heilung von Demenz-Erkrankungen wie Alzheimer möglich. "Der gesamte Ansatz bisher zeigt, dass man das Syndrom noch nicht wesentlich beeinflussen kann", so Hans-Jürgen Möller von der Hirnliga. "Im Gehirn ist dann schon so viel kaputt." Die Hirnliga ist ein Zusammenschluss deutscher Forscher, die sich mit Alzheimer beschäftigen.

Demenz: Patienten müssen vor allem betreut werden

Alle Beteiligten hoffen auf einen Durchbruch bei Therapien. Denn sonst wird sich die Zahl der Demenz-Patienten in Deutschland bis 2050 verdoppeln. Experten vermuten, dass es dann 3 Millionen Demenzkranke geben wird. Das liegt unter anderem an dem steigenden Risiko im Alter und dem demographischen Wandel.

Ohne eine wirksame Heilungsmethode ist nun vor allem eines wichtig. Die Betreuung und Begleitung von Patienten muss ohne Therapie im Vordergrund stehen. Doch Gesundheitssystem und Sozialwesen sind bislang nicht in der Lage, angemessen auf die steigende Zahl der Demenz-Erkrankungen zu reagieren. Dafür fehlt es an Betreuern - und an Zeit.

Auch die Lage von Angehörigen, die sich um Demenzkranke kümmern, muss verbessert werden. Das ist zur Zeit die einzige Möglichkeit, um die Erkrankung zu behandeln. Auch ein Mensch mit Demenz könne ein glückliches Leben führen, betonte Eugen Brysch, Vorsitzender der Stiftung Patientenschutz. Alle Ansätze zur Heilung von Alzheimer und Demenz beziehen sich ohnehin auf Patienten in frühen Stadien. dpa/sh