Vorhofflimmern: Erhöhtes Schlaganfall-Risiko für Frauen
Vorhofflimmern ist eine häufige auftretende Erkrankung des Herzens. Frauen erleiden nach einem Vorhofflimmern schneller einen Schlaganfall als Männer.
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Die meisten Vorhofflimmerpatienten spüren typische Symptome wie Herzrasen, Luftnot oder Schwindel. Zusätzlich leiden viele der Betroffenen aber auch unter Depressionen, Schlafstörungen und anhaltender Müdigkeit. Das erste Symptom, das auf ein Vorhofflimmern schließen lassen kann, ist ein völlig unregelmäßiger Puls.
Professor Thorsten Lewalter, Leiter des Bereichs Rhythmologie am Isar-Herz-Zentrum München, nennt die Ernährung, den Alkoholkonsum und das Gewicht als die drei großen Faktoren an Vorhofflimmern zu erkranken. Aber auch die Lebensweise an sich sei ausschlaggebend: "Wer täglich über zwölf Stunden hinweg ein hektisches, bewegungsarmes Leben mit reichlich Zigaretten führt, schadet sich natürlich. Das sind keine besonders spannenden Erkenntnisse, aber so ist es eben".
Im Alter erkranken mehr Menschen an Vorhofflimmern
Das Risiko an Vorhofflimmern zu erkranken ist im Alter deutlich höher. Leiden laut Apotheken Umschau etwa 1,2 bis 2 Prozent der Gesamtbevölkerung an der Herzrhythmusstörung, tritt die Erkrankung bei 70- bis 80-Jährigen in einer Häufigkeit von bis zu 15 Prozent auf.
Ist ein Mensch an Vorhofflimmern erkrankt, steigt somit auch das Risiko eines Schlaganfalls. Bei unbehandeltem Vorhofflimmern steigt laut Apotheken Umschau das Schlaganfall-Risiko um das fünffache. Bei über 70-Jährigen sei ohne Blutgerinnungshemmung mit einem Schlaganfall-Risiko von 20 bis 30 Prozent innerhalb von fünf Jahren zu rechnen.
Vorhofflimmern: Frauen erleiden schneller Schlaganfall
Forscher aus Stockholm und Birmingham haben sich in einer Studie mit dem erhöhten Schlaganfall-Risiko bei Vorhofflimmern beschäftigt und sind zum Schluss gekommen, dass bei Frauen ein höheres Schlaganfall-Risiko besteht als bei Männern.
Ganze 18 Prozent höher ist das Risiko der Erkrankung von Vorhofflimmern betroffenen Frau. Laut dieser Studie liegt das unter anderem daran, dass Frauen bei Vorhofflimmern weniger Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung verschrieben bekommen. AZ
Die Diskussion ist geschlossen.