Vorlesen ist für die ganze Familie wichtig
Die Vorlesestudie 2014 hat ergeben, dass zwei Drittel der Eltern ihren Kindern gerne etwas Vorlesen. Ein Drittel liest seinen Kindern allerdings gar nicht oder sehr selten vor.
Vorlesen tut gut, das hat die Vorlesestudie 2014 gezeigt. Es ist hilfreich für die Sprachentwicklung und stärkt als festes Alltagsritual den Zusammenhalt in der Familie. Oft werden neue Gespräche durch das Vorlesen angestoßen, sodass in vertrauensvoller Atmosphäre auch über schwierige Situationen oder Probleme geredet werden kann.
Die Chance, die Familienbande zu stärken, Wortschatz und Sprachgewandtheit zu fördern und mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, nehmen fast ein Drittel der deutschen Mütter und Väter nicht wahr. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das nicht verändert, allerdings ist die allgemeine Bereitschaft zum Vorlesen auch bei Vätern und in bildungsfernen Familien gewachsen, seit die Vorlesestudien 2007 begonnen haben.
Kinder genießen die Vorlese-Zeit in der Familie
70 Prozent der Kinder wünschen sich, dass das Vorlesen in den Alltag eingebunden wird. Für sie bedeutet dieses Ritual nicht nur Geschichtenerzählen, sondern auch Nähe und ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern. Zwei Drittel der Eltern genießen die Vorlese-Zeit ebenfalls. Ob dabei aus dem Buch, von einem Tablet oder Computer vorgelesen wird, spielt dafür keine Rolle.
Auch die Sprache ist nicht ausschlaggebend für die positive Wirkung des Vorlesens. Wissenschaftler raten Migranten, ihren Kindern in der Sprache vorzulesen, in der sie sich am wohlsten fühlen. Teilnehmer der Studie waren je 250 Mütter und Väter mit mindestens einem Kind im Alter von 2 bis 8 Jahren. Die Vorlesestudie 2014 ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung "Die Zeit" und der Deutsche Bahn Stiftung. dpa/sh
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