Vorsicht bei Arthrose: Nicht jeder Sport ist hilfreich
Radfahren, Schwimmen oder auch Nordic Walking ist optimal bei Gelenkerkrankungen. Doch aufgepasst: Nicht jeder sanfte Sport eignet sich für jede Arthrose-Form.
Sogenannter sanfter Sport wie Schwimmen, Radfahren und Wandern soll Arthrose-Beschwerden vorbeugen und die Funktion der Gelenke erhöhen. Doch Vorsicht: Nicht jede Sportart eignet sich für alle Arten der Arthrose. Ute Merz vom Deutschen Verband für Physiotherapie nennt in diesem Zusammenhang ein simples Prinzip: "Bewegen ja, belasten nein." Radfahren könne beispielsweise den Verschleiß im Handgelenk verschlimmern. Ähnlich verhält es sich mit Kraulschwimmen und Arthroseerkrankungen im Schultergelenk.
Erschütterungen sind Gift bei Arthrose im Handgelenk
Bei Arthrose im Handgelenk empfiehlt sich Radeln nämlich nur, wenn die Hände nicht überlastet werden. "Die Erschütterungen auf einem Feldweg erhöhen die Belastungen auf die Handgelenke", warnt Merz. Deshalb sollte man auf gute Griffe achten und den Abstand zwischen Sattel und Lenker so einstellen, dass man aufrecht sitzt.
Ein kräftiger Muskelapparat hilft bei Schulter-Arthrose
Bei Arthrose in der Schulter kann ein kräftiger Muskelapparat dem Verschleiß entgegenwirken. Dieser lässt sich bei Nordic Walking oder auch mit Übungen im Wasser optimal herausbilden. Auch ein Kraft- und Ausdauertraining mit vielen Wiederholungen an Geräten mit wenig Widerstand helfe, die Durchblutung der Gelenke aufrechtzuerhalten. "Für den Gelenkknorpel sind Bewegungen gut, bei denen sich Druck und Entlastung abwechseln", erklärt Merz, die mit einem weiteren Irrtum aufräumt: Dass sich viele Betroffene nach einer Schmerzphase schonen, sei falsch.
Rheuma-Patienten sollten die kurze Muskulatur trainieren
Gezielter Muskelaufbau stütze nicht nur schmerzende Gelenke, sondern entlaste auch ein künstliches Gelenk, ergänzt die Rheumatologin Christine Seyfert im Vorfeld des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). Die DGRh rät insbesondere zu einem speziellen Training der kurzen Muskulatur, wie zum Beispiel im Rücken. Beim Training dürften die Beschwerden jedoch nicht mehr akut sein. Außerdem sollte vorher diagnostiziert werden, was überhaupt die Schmerzursache ist. (dpa)
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