Vulkan Bardarbunga auf Island ausgebrochen
Der Vulkan Bardarbunga auf Island ist wie befürchtet ausgebrochen. Das teilten die Behörden mit. Droht jetzt das große Chaos im Luftverkehr über Europa?
Bardarbunga ("Bárðarbunga") ist ein rund 2000 Meter hoher Vulkan und damit zugleich der zweithöchste Berg in Island. Er ist unter einer dicken Gletscherschicht verborgen und der zentrale Berg einer ganzen Kette von Vulkanen. Experten haben ausgerechnet, dass der Bárdarbunga in den letzten Jahrtausenden im Schnitt alle 200 bis 600 Jahre ausbrach.
In den vergangenen Tagen war Gletschervulkan Bardarbunga immer wieder von Erdbeben erschüttert worden. Zugleich stellt Experten aktive Magmaströme unter der Oberfläche fest. Sie schlossen daraus, dass ein Vulkanausbruch sehr wahrscheinlich sei.
Am Freitag geschah es dann- der Vulkan brach aus. "Kurz nach Mitternacht hat ein Vulkanausbruch begonnen", hieß es in einer Erklärung des Zivilschutzes. Allerdings sei zunächst keine Vulkanasche ausgestoßen Das Meteorologische Institut rief dennoch die höchste Alarmstufe rot für den Luftverkehr aus. Der Luftraum über dem größten Vulkan des Landes wurde geschlossen, wie der Zivilschutz erklärte. Allerdings blieben die Flughäfen des Landes bis auf weiteres geöffnet.
Die Behörden hatten schon in den vergangenen Tagen Evakuierungen angeordnet. Denn ein Vulkanausbruch könnte zu einem Schmelzen von Gletschereis und damit zu Überschwemmungen führen. Sogenannte Gletscherläufe, also das plötzliche Ablaufen von Wasser unter einem Gletscher Richtung Tal, sind auf Island berüchtigt. Die damit verbundenen Flutwellen können Menschen gefährden und schwere Zerstörungen anrichten.
Vulkan Bardarbunga könnte den Flugverkehr stoppen
Befürchtet wird auch, dass der Vulkan Bardarbunga jetzt große Mengen Asche und Dampf in die Atmosphäre schleudert. Das könnte den Flugverkehr weit über die Grenzen Islands hinaus behindern. Was kein Einzelfall wäre: 2010 hatte ein Ausbruch des isländischen Gletschervulkans Eyjafjallajökull den Flugverkehr in weiten Teilen Europas mehrere Tage lang lahmgelegt.
Die deutschen Behörden rüsteten sich schon seit Tagen für mögliche Störungen des Luftverkehrs durch den Vulkan. "Alle notwendigen Vorbereitungen für den Fall eines Vulkanausbruchs sind getroffen", hatte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) erst gestern erklärt. Vorgesehen sind sofortige Messungen und eine enge Abstimmung von Wetterexperten. Denn Aschepartikel sind schädlich für Düsentriebwerke.
Wie mächtig der heutige Ausbruch des Vulkans auf Island wird, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Damit sind auch die Folgen für den Luftverkehr noch unklar. bo
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