Wann Dehnen vor dem Sport hilfreich ist - und wann es schadet
Ist Dehnen vor dem Sport gut oder schlecht? In dieser Frage gehen die Meinungen der Experten auseinander. Es kommt aber auch auf die Sportart und die ausübende Person an.
Dehnen ist für Trainer und Sportwissenschaftler lange als leistungssteigernde Allzweckwaffe angesehen worden. Wissenschaftliche Studien können allerdings weder bestätigen noch verneinen, dass Dehnen vor dem Sport Verletzungen und Muskelkater vorbeugen kann. Nach dem Sport allerdings sind Dehnübungen wichtig: Sie unterstützen die Muskelentspannung und sind wichtig für die Muskelhygiene. Wenn sich ein Krampf ankündigt, kann Dehnen auch während des Sports sinnvoll sein.
Dehnen vor dem Sport: Ja oder Nein?
Dehnen vor dem Sport kann insofern hinderlich sein, als die Muskeln dadurch eher geschwächt werden. Wenn bei Aktivitäten Schnellkraft und Maximalbelastungen gefragt sind, sind dehnende Übungen vor der Ausübung daher weniger sinnvoll. Das Aufwärmen der Muskeln dagegen ist bei Sport besonders wichtig, um Verletzungen vorzubeugen. Jürgen Freiwald, Leiter des Arbeitsbereichs Bewegungswissenschaft an der Universität Wuppertal, betont: Wenn Freizeitsportler sich nach dem Dehnen besser fühlen, können sie das auch vor dem Sport tun.
Freiwald gibt zu, dass Dehnen vor dem Sport die maximale Leistung einschränkt. Allerdings um gerade einmal zwei bis fünf Prozent - "dieser Leistungsbereich ist für Freizeitsportler irrelevant", so Freiwald. Sportwissenschaftler halten das Dehnen vor dem Training gerade bei Sportarten, die eine hohe Beweglichkeit fordern, für wichtig. Im Rahmen des Aufwärmens sollten hier auch Dehnübungen vorgenommen werden. dpa/tmn/sh
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