Warum die Impfpflicht gegen Masern kommen könnte
Bundesjustizminister Heiko Maas hat erklärt, dass er die Einführung einer Impfpflicht für möglich halte. Schuld daran ist die aktuelle Masernwelle, die in Berlin grassiert.
Rechtlich sei die Impfpflicht gegen Masern denkbar, wie Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) dem Berliner "Tagesspiegel" bestätigte. Das Problem an der Impfpflicht ist, dass es sich dabei um einen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit handelt. Wenn Experten darin allerdings die einzige Möglichkeit sehen, eine Masern-Epidemie zu verhindern, sei die Impfpflicht gegen Masern durchaus möglich.
Die Impfpflicht gegen Masern komme erst infrage, "wenn wir es nicht schaffen, durch Aufklärung die Impfquote zu erhöhen", so Maas. Mehr als 650 Menschen sind seit Oktober in Berlin an Masern erkrankt. Ein ungeimpftes Kleinkind ist bereits gestorben. Eine ungeimpfte Schwedin hat die Masern bereits nach Schweden gebracht, sie wird in Göteborg behandelt. Die Gefährdung ist überall in Europa groß. Die Impfrate in Schweden ist hoch, daher ist das Ansteckungsrisiko dort gering.
Impfpflicht: Auch Flüchtlinge brauchen Schutz vor Masern
Die Masernwelle ging vermutlich von Flüchtlingen aus. Unter anderem deswegen hat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung eine bessere Gesundheitsversorgung für Asylbewerber und geduldete Ausländer gefordert. Neben einer Impfpflicht gegen Masern könnte auch das den Schutz vor der Krankheit verbessern. "Diese eingeschränkte Gesundheitsversorgung kann dazu führen, dass Erkrankungen unerkannt bleiben und verschleppt werden", kritisierte Aydan Özoguz (SPD). dpa/sh
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