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Psychologie
04.05.2017

Warum uns Musik glücklich macht

Musik macht glücklich.
Foto: dpa-infocom

Klänge, Melodien und Rhythmen berühren unser Inneres. Hirnforscher und Mediziner entschlüsseln das Geheimnis der Musik und setzen sie sogar zur Schmerzlinderung ein.

Es war der dunkelste Moment seines Lebens, den Eric Clapton in einem seiner berühmtesten Lieder verarbeitete. Er veröffentlichte „Tears in Heaven“ wenige Monate nachdem im März 1991 sein vierjähriger Sohn Conor bei einem Unfall aus dem 53. Stock eines New Yorker Hochhauses in den Tod stürzte. Der Hausmeister hatte für einen kurzen Moment eines der raumhohen Wohnzimmerfenster zum Putzen unbeobachtet offenstehen gelassen, während das Kind in der Wolkenkratzerwohnung umher rannte. Viele Fans kennen die Geschichte vermutlich gar nicht, wenn sie bei Claptons Ballade mitsingen: „Würdest du meinen Namen kennen, wenn ich Dich im Himmel sehe?“

Es sind oft auch traurige Lieder, die Menschen auf verschiedene Weise glücklich machen können, wie kürzlich englische Wissenschaftler von der Universität Oxford erforschten. So wie es Musikern und Komponisten gelingt, große Gefühle in Musik hineinzupacken und zu transportieren, können die Menschen die Emotionen aus der Musik herausholen und empfinden. Vor allem jene Menschen, die überdurchschnittlich mitfühlend sind, ziehen auch aus trauriger Musik positive Energie. Warum ist das so? Diese Frage beschäftigt immer mehr Hirnforscher, Neurowissenschaftler, Psychologen und andere Wissenschaftler, die das Geheimnis der Musik entschlüsseln wollen.

Einer von ihnen ist der Hirnforscher Stefan Koelsch, der an der Universität im norwegischen Bergen lehrt. Der Max-Planck-Forscher hat ursprünglich am Bremer Konservatorium ein Musik-Studium für Geige, Piano und Komposition abgeschlossen. Doch anstatt für eine Berufsmusiker-Karriere entschied er sich im Anschluss für ein Psychologie-Studium. Die Uni brachte Koelsch mit den aufstrebenden Neurowissenschaften in Berührung: Dabei zeichnen die Forscher mit modernster Medizintechnik die komplexen Aktivitäten in den Gehirnregionen nach. Heute gilt Koelsch als einer der bekanntesten Musikpsychologen der Welt.

Unter anderem erforscht der 48-jährige Professor, wie Musik im Gehirn funktioniert und sich dabei auch für medizinische Therapien einsetzen lässt. Macht Musik also glücklich, weil sie im Belohnungszentrum des Gehirns den für das Wohlbefinden bekannten Botenstoff Dopamin auslöst? Dies sei ein weitverbreiteter Irrtum, sagt Koelsch: „Dopamin ist ein Spaßhormon, kein Glückshormon“, betont der Wissenschaftler. „Musik macht natürlich Spaß. Die Klänge sind schön, es macht Spaß zu tanzen, Partys zu feiern oder selbst Musik zu machen.“ Doch leider verwechselten die Menschen in unserem Kulturkreis zusehends Spaß mit Glück, klagt der Psychologe. „Musik kann aber auch tatsächlich glücklich machen“, betont er.

Glück gleich Gemeinschaft

„Glück hängt fast immer mit sozialen Bindungen zu anderen Menschen ab“, erklärt Koelsch. „Glück heißt nicht, viel Geld zu haben, viel Schokolade zu essen, viel einzukaufen oder etwa viel Kokain zu nehmen: Das sind alles Dinge, die viel Dopamin im Gehirn ausschütten: Spaßerlebnisse, die am Ende auch sehr unglücklich machen können.“

Der Kern des Glückserlebnisses der Musik liege in ihrem sozialen Aspekt: „Selbst wenn man alleine im Lehnstuhl sitzt und sich einen Kopfhörer aufsetzt, simuliert das Gehirn viel an Gemeinschaftsaktivität. Das Gehirn weiß, das andere dafür gemeinschaftlich Musik machen. Man fühlt sich von der Musik angesprochen und erlebt dadurch eine Kommunikation.“ Heute können die Neurowissenschaftler mit EEG-Messungen der Hirnströme und Magnetresonanztomografie dem Gehirn bei der Arbeit zuschauen. Die sogenannten bildgebenden Verfahren machen sichtbar, wie Musik auf komplexe Weise viele Regionen des Gehirns auf einmal anspricht.

„Als Hirnforscher könnte man sogar jede Region im Gehirn durch Musik aktivieren“, sagt Koelsch. Eine der interessantesten Erkenntnisse zum Verständnis der Musik sei, dass das Gehirn keinen großen Unterschied zwischen Musik und Sprache macht. „Wir sehen im Gehirn, dass die Verarbeitung von Musik und Sprache sehr ähnlich ist und in fast denselben Neuronen-Netzwerken abläuft.“ Auch die Sprache folgt bestimmten Rhythmus und Melodie. „Kleinkinder lernen einen Großteil des Sprechens über den Musikanteil in der Sprache“, sagt Koelsch. Auch beim Hören von Sprache und Musik sind die Neuronen im Gehirn so aktiv wie beim Sprechen oder Musizieren.

Auch das Empfinden der Musik ähnelt oft der Sprache. Zum Beispiel wirkt auf viele Europäer eine echte chinesische Peking-Oper unharmonisch bis verstörend. „Das ist wie, wenn man die Menschen mit einer fremden Sprache beschallt, die sie nicht kennen: Es nervt nach einer Weile.“ Wer nicht mit den Regeln und Gesetzmäßigkeiten fremder Musik vertraut ist, kann damit nichts anfangen. „Auch die damals neue Musik Ludwig van Beethovens wurde von Zeitgenossen als viel zu schroff und dissonant abgetan“, sagt Koelsch. „Aber wenn man aus Beethoven sämtliche Dissonanzen herauskürzen würde, wären seine Stücke sterbenslangweilig.“

Musik kann Schmerzen reduzieren

Viele Neurowissenschaftler arbeiten daran, wie Musik als Therapie helfen kann. „Aber Musik funktioniert nicht wie eine Spritze, durch die man Glück injizieren kann“, betont Koelsch. „So funktioniert unser Gehirn nicht, sonst könnte man jedem depressiven Patienten helfen. Musik ist aber ein tolles Mittel, eine ganze Menge an positiv wirkenden Neuronen wachzurufen und diejenigen Neuronen ruhig zu stellen, die dazu da sind, ein Glücksgefühl zu unterdrücken.“

Koelsch hat beispielsweise nachgewiesen, dass bei Operationen unter Teilnarkose Patienten weniger Narkosemittel brauchen, wenn sie während der OP Musik hören. „Dass Musik Schmerzen reduzieren kann und beruhigende Effekte hat, gehört zu den am besten erforschten Wirkungen“, sagt der Neurowissenschaftler. „Heute dürfte kein Zahnarzt mehr böse sein, wenn sich ein Patient seine Musik mitbringt und sich während der Behandlung Ohrhörer einstöpselt.“ Eine Formel aber, wie viel Musik ein Mensch für ein glückliches Leben braucht, die gibt es nicht: „Das muss jeder für sich selbst herausfinden, was ihm wohltut“, sagt Koelsch. „Ich kann nur jeden ermuntern, dabei unterschiedliche Musik auszuprobieren und nicht immer nur Ähnliches anzuhören.“

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

04.05.2017

Es gilt natürlich auch das Umgekehrte: Musik kann wütend und ärgerlich machen, zum Beispiel die Dauerberieselung im Warenhaus mit Pseudo-Musik (B-Musik).

04.05.2017

Oder frei nach Wilhelm Busch:

"Musik wird störend oft empfunden, weil stets sie mit Geräusch verbunden"

*

Mit Recht erscheint uns das Klavier,

wenns schön poliert, als Zimmerzier.

Obs außerdem Genuss verschafft,

bleibt hin und wieder zweifelhaft.