Welchen Fisch kann man noch ohne schlechtes Gewissen essen?
Der Tag der Fische wird jedes Jahr am 22. August begangen. Da stellt sich die Frage, welchen Fisch man eigentlich noch ohne schlechtes Gewissen essen kann.
Ob Hering, Lachs oder Thunfisch, in Tomatensoße, Natur oder in Öl: Der Supermarkt bietet Verbrauchern eine große Auswahl an Fisch. Doch Meldungen von Überfischung und fast ausgestorbenen Arten machen viele Verbraucher unsicher. Welchen Fisch kann man da noch mit gutem Gewissen essen?
Die Entscheidung für einen nachhaltig gefangenen Fisch kann anhand von drei Kriterien getroffen werden: der Fischart, dem Fanggebiet und der Fangmethode. Diese Informationen stehen auf jeder Fischverpackung. Für einen besseren Überblick gibt es unterschiedliche Qualitätssiegel, die auch die Kaufentscheidung erleichtern sollen.
Welchen Fisch kann ich kaufen?
"Empfehlenswert sind Produkte mit dem MSC-Logo", sagt Immo Fischer, Pressesprecher des WWF. Die Organisation MSC will einen Beitrag zum Erhalt der Fischbestände leisten. Sie folgt dem Grundsatz: "Dem Meer nicht mehr entnehmen, als nachwachsen kann." Das Siegel sei weltweit verbreitet und einfach wiederzuerkennen. Grundsätzlich sei es nur für Wildfische bestimmt.
Fische aus der Zucht werden mit dem neu erschienen asc-Siegel gekennzeichnet, das für eine nachhaltige Aquakultur steht. Die Hälfte des weltweit gegessenen Fisches kommt aus einer Zucht. "Gut ist das nicht, denn ein Zuchtbetrieb schadet der Umwelt.", sagt die WWF-Meeresschutz-Expertin, Britta König.
Der Pazifische Lachs (Wildfang), der im Nordost-Pazifik gefangen wird, kann bedenkenlos gegessen werden. Der Thunfisch (Wildfang) sollte aus dem Südpazifik oder dem Westpazifik stammen. Und die Forelle (Zucht) sollte aus Aquakulturen in Finnland oder Dänemark sein. Die Dorade sollte die zweite Wahl bleiben.
Vor dem Kauf sollte man sich informieren
Als Verbraucher könne man ohne Bedenken Wildfische wie den Dorsch aus der Ostsee und den Nordseehering essen. Karpfen und Wels aus europäischer Zucht sind ebenfalls zu empfehlen. "Der Aal geht gar nicht, er ist vom Aussterben bedroht und kann sich einmal auf dem Teller nicht mehr vermehren.", sagt Britta König. Genauso seien der Seeteufel, Wolfsbarsch und Rotbarsch gefährdet. Sie brauchten lange, um heranzuwachsen und sich zu vermehren. Bedenklich sei auch der Verzehr von Kabeljau aus der Nordsee. Seine Bestände haben sich weitgehend noch nicht gut genug erholt.
Ein hoher Preis muss auch nicht unbedingt eine bessere Qualität bedeuten. König erklärt: "Ein Thunfisch, der mit einer aufwendigen Angelmethode gefischt wurde, kann teurer sein, als ein Thunfisch, der mit großen Fischernetzen gefangen wurde. Qualität bestimmt den Preis. Andersherum kann man das aber nicht sagen, denn ein teurer Thunfisch muss nicht unbedingt eine Delikatesse sein."
Weitere Informationen gibt es im "WWF Einkaufsratgeber Fische und Meeresfrüchte". Erhältlich ist der Ratgeber als Faltblatt, Online-Version oder sogar als kostenlose App.
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