Wie Fitness-Tracker, Apple Watch und Co. der Gesellschaft schaden
Der Sozialverband SoVD warnt davor, dass die digitale Selbstvermessung mittels Apple Watch und Fitnessmessern mehr negative als positive Folgen haben könnte. Es geht um Datenschutz.
Der "arglose Umgang mit Gesundheitsdaten" könnte laut Sozialverband SoVD erhebliche Gefahren mit sich bringen. Denn die Erfassung der eigenen körperlichen Daten wird nicht nur zur Verbesserung der Gesundheit genutzt. Nachdem die AOK Nordost angegeben hatte, dass unter anderem auch die Apple Watch bezuschusst werden könne, da sie Gesundheitsdaten aufzeichne, übten Gesundheitspolitiker Kritik an dieser Möglichkeit. Der Datenschutz sei dadurch gefährdet.
Digitale Selbstvermessung grenzt Benachteiligte noch stärker aus
Fitness-Armbänder, Apps und Co. werden heutzutage ganz selbstverständlich eingesetzt, um das Training zu unterstützen. Doch auch in anderen Aspekten, die die Gesundheit betreffen, nutzen viele Menschen digitale Hilfsmittel: So können Schrittzahl, Herzfrequenz oder Schlafverhalten digital erfasst und gespeichert werden. Wer diese Selbstvermessung vornimmt, sollte sich aber auch derer Folgen bewusst sein. SoVD-Präsident Adolf Bauer warnte davor, dass die Datenerfassung bei der digitalen Selbstvermessung vielen Menschen schaden könnte.
Nicht nur das Teilen persönlicher Daten in Online-Foren ist demnach ein Problem. Da Krankenkassen das Potenzial der digitalen Selbstvermessung erkannt haben, besteht laut Bauer das Risiko, dass die Versicherungsbeiträge für benachteiligte Menschen erhöht werden könnten. Chronisch Kranke hätten beispielsweise keine Chance, sich an Fitness-Programmen zu beteiligen. Die finanzielle Lage sei außerdem ein Aspekt des gesunden Lifestyles.
Die SoVD befürchtet, dass die digitale Selbstvermessung mit ihrem Wettkampf-Elementen zu einem Strafsystem werden könnte, das ohnehin benachteiligte Menschen weiter ausschließt. Das Einhalten von Etappen könnte zudem die Gesundheit gefährden statt verbessern, wenn trotz gesundheitlicher Einschränkungen Sport getrieben wird, weil der Fitness-Tracker es so vorgibt. AFP/sh
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