Wie ein molekularer Schwamm das Nervensystem schützen soll
Bei dieser Autoimmunerkrankung richtet sich das Immunsystem gegen das eigene periphere Nervensystem. Um das zu verhindern, könnte ein molekularer Schwamm helfen.
Bei der Anti-MAG Neuropathie handelt es sich um eine seltene Autoimmunerkrankung, die das periphere Nervensystem angreift. MAG steht dabei für das sogenannte Myelin-assoziierte Glykoprotein, das Teil des Nervensystems ist. Weil das Immunsystem bei dieser Erkrankung nicht erkennt, dass MAG ein Teil des Körpers ist, wird es von den eigenen Antikörpern angegriffen. Betroffene leiden deshalb unter massiven Störungen der Nervenfunktionen.
Behinderung durch molekularen Schwamm vermeiden
Wer unter der Anti-MAG Neuropathie leidet, kann mit Symptomen wie Nervenschmerzen und Gefühlsverlust in den Extremitäten oder sogar einem Verlust der Bewegungskontrolle oder einer Gehbehinderung konfrontiert werden. Dieser Behinderung können Betroffene entgehen, wenn die Menge der Antikörper im Blut verringert wird. Bislang gibt es dafür keine Medikamente. Forscher der Universität Basel haben nun einen molekularen Schwamm entwickelt, der diese Funktion übernehmen soll.
Im Fachmagazin "PNAS" ist nun eine Studie aus Basel veröffentlich worden, die eine neue Therapiemethode andeutet. Die Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Beat Ernst haben ein Glykopolymer entwickelt, das die natürlichen Glykoproteine nachahmt und die Antikörper, durch die es angegriffen wird, unschädlich macht. Im Versuch mit Mäusen konnten die Antikörper, die für die Anti-MAG Neuropathie verantwortlich waren, durch diesen molekularen Schwamm sogar vollständig entfernt werden. Die Forscher hoffen, dass so auch bei Menschen Antikörper entfernt und eine Behinderung durch die Autoimmunerkrankung verhindert werden kann. sh
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