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Gesundheit
23.07.2015

Wie trösten Sie Krebspatienten, Herr Doktor?

Immer mehr Tumorpatienten brauchen seelische Unterstützung. Der Psycho-Onkologe Dr. Klaus Hönig von der Uniklinik Ulm erklärt, worauf es dabei ankommt

Jedes Jahr erkranken etwa 500.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs. Über die Hälfte der Patienten ist durch ihre Erkrankung so stark psychosozial belastet, dass sie therapeutische Hilfe benötigt. Rund 30 Prozent aller Krebspatienten weisen eine regelrechte psychische Störung auf. Mediziner und Psychologen aus der ganzen Welt beschäftigen sich in diesen Tagen beim Weltkongress der Psycho-Onkologen in Washington damit, wie diesen Patienten geholfen werden kann.

Herr Dr. Hönig, wie kann man jemanden trösten, der um sein Leben fürchtet?

Hönig: Die Psycho-Onkologie hat sich zur Aufgabe gemacht, das Leben mit und nach Krebs erträglich zu machen. Wir versuchen, die Krankheitsbewältigung und die Lebensqualität zu verbessern. Und das tun wir, indem wir ganz konkret die individuellen Probleme, die bei den Patienten anstehen, mit ihnen in Angriff nehmen. Oft stellen wir dann fest, dass sie durch Depressivität im Antrieb gemindert sind und freudvolle Aktivitäten unterlassen, die ihnen vorher Spaß gemacht haben. Deshalb versuchen wir, die Ressourcen herauszufinden, die ein Patient schon einmal hatte – diese wieder zu aktivieren und die Verluste gemeinsam zu verarbeiten.

Irrationale Ängste können Psychotherapeuten in der Regel ja gut behandeln. Wie aber geht man mit Ängsten um, die auf medizinischen Tatsachen beruhen?

Hönig: Bei allen Ängsten, egal ob rational oder irrational, muss man erst einmal für eine psycho-physiologische Beruhigung sorgen. Das bedeutet, der Therapeut muss dafür sorgen, dass das Erregungsniveau des Patienten nach unten reguliert wird. Das kann man sehr gut mit Entspannungs- und Imaginationstechniken machen. Bei den realen Ängsten ist die Besonderheit ja einfach die, dass sie Reaktionen auf tatsächliche, nachvollziehbare Bedrohungen darstellen, bei denen es nicht darum geht, die Angst als solche wegzubekommen. Ziel der Behandlung ist es daher, der Angst einen angemessenen Platz einzuräumen, damit der Patient damit gut leben kann. Angst wird vor allem dann problematisch, wenn sie übersteigert ist – und die Handlungskontrolle der Patienten übernimmt. Dann vermeidet sie Information, verzerrt die Wahrnehmung und verhindert Kommunikation. Dementsprechend arbeiten die Therapeuten daran, die Wahrnehmung der Patienten wieder zu korrigieren, die Patienten wieder für Informationen zugänglich zu machen und letztlich – vor allem im familiären Umfeld – wieder Dialog zu ermöglichen.

Wie kann man sich das konkret vorstellen?

Hönig: Zum Beispiel gab es eine Patientin, zu der wurden wir gerufen. Diese Frau war völlig in Tränen aufgelöst. Sie hatte gerade erfahren, dass ihre Situation palliativ ist – also, dass kein kurativer Ansatz mehr da ist. Und auf genaueres Nachfragen sagte sie, na ja, sie müsse eben jetzt ihre Sachen regeln, weil sie bald tot ist. Aber im Gespräch mit den Ärzten wurde klar: Sie hat noch mehrere Jahre zu leben, nicht nur ein paar Tage oder Wochen. Und das war der Patientin überhaupt nicht klar. Sie war in ihrer Angst so eingeengt, dass sie das überhaupt nicht wahrgenommen hat.

Trotzdem leben viele dieser Menschen im Angesicht des Todes. Was sagen Sie denen?

Hönig: Aus einer Todesbedrohung können sich für Menschen ganz unterschiedliche Dinge ergeben, das ist individuell sehr verschieden. Manche wollen dann alles ganz genau wissen, wollen einen Plan machen, was sie in den letzten Wochen und Monaten ihres Lebens noch erledigen oder regeln wollen. Und andere verschließen davor komplett die Augen, die sagen, das macht mir so viel Angst, da lebe ich besser, wenn ich das nicht so genau weiß. Und deshalb bringen wir Therapeuten das Gespräch darauf, einfach um zu sehen: Was ist jetzt wichtig? Worum wollen wir uns jetzt kümmern? Und wie können angesichts der oftmals drastisch verkürzten Endlichkeit tragfähige Sinnperspektiven etabliert werden?

Eine Krebserkrankung ist ja nicht nur für den Patienten eine extrem schwierige Situation, sondern auch für seine Angehörigen. Wie können die mit der Erkrankung umgehen?

Hönig: Angehörige sind die wichtigste Quelle der Unterstützung für die Patienten. Andererseits zeigen Untersuchungen aber auch, dass Angehörige in Sachen Angst und Depression oft sogar stärker belastet sind als die Patienten selbst. Neben der Sorge um den Patienten müssen die Angehörigen häufig zahlreiche logistische und pflegerische Aufgaben erledigen, während ihr Alltag weitgehend aufrechterhalten werden soll. Entsprechend finden sich bei 15 bis 50 Prozent pflegender Angehöriger klinisch bedeutsame psychosomatische Symptome wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Erschöpfung. Wir empfehlen, dass Angehörige und Patienten in diesen erschwerten Zeiten klarer, direkter und offener miteinander sprechen und sich einander aufmerksamer zuwenden. In jedem Fall sollten Angehörige wissen, dass sie genauso die Hilfe der psychosozialen Krebsberatungsstellen und psycho-onkologischen Dienste in Anspruch nehmen können wie Patienten. Interview: Karin Seibold

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